Orte der Kraft

Die meditative Bewusstseinsentwicklung kann an bestimmten Orten der Kraft wesentlich beschleunigt werden.

Der Terminus stammt vom mexikanischen Indianer Juan Matus (Don Juan), dessen Arbeitserfahrungen von Carlos Castaneda beschrieben wurden [8]. Er bezeichnet besondere Stätten mit Energien, die sich mit Bezug auf Menschen bedeutsam vom Hintergrund unterscheiden.

Je nach ihrer Einwirkung auf Menschen sind die Kraftorte in positive und negative zu unterteilen.

Negative Kraftorte können auf Empfindungen wie Zorn und Bedrückung einstimmen, auf Entsetzen, Angst, unbegreifliches Unbehagen, trunkene “Umnachtung” u.dgl. Der Verbleib an ihnen kann Krankheiten hervorrufen, das Bewusstsein verrohen lassen oder sogar zum Tod führen, besonders wenn man sich dort niederlässt.

Ich erinnere mich gut an einen solchen Ort von sehr großem Ausmaß westlich von Magnitogorsk in der Nähe des Uralgebirges. Wir fuhren über ihn mit dem Auto auf einer eher ebenen Landstraße, zu deren beiden Seiten zahlreiche Grabkreuze zu sehen waren — so werden dort traditionsgemäß die Stätten von Autounfällen mit tödlichem Ausgang gekennzeichnet. Meine Begleiter, Einwohner von Magnitogorsk, erklärten, es sei für alle ein Rätsel, warum gerade hier, auf einer ebenen Straße in einem gar nicht bergigen Gelände so viele Autofahrer und deren Passagiere ums Leben kommen.

Dieser Ort löste einen Zustand aus, der eintritt, wenn man “einen zu viel” getrunken und obendrein noch geraucht hat. Wem das bekannt ist, kann sich leicht vorstellen, wie es einem ermüdeten Autofahrer ergeht, besonders nachts bei Schnee oder Regen.

An diesem Kraftort lag auch eine Siedlung — ganz grau und düster; Menschen und Tiere waren nicht zu sehen. Bereits von weitem bestimmte ich das “Epizentrum”: Es war genau in der Mitte der Siedlung. Als wir näher heranfuhren, sahen wir dort einige ruinöse, verlassene Häuser: Offenbar waren alle Bewohner gestorben, niemand konnte leben…

Natürlich wollte man diesen armen Leuten helfen. Aber wie konnte man es ihnen sagen? Wer würde es glauben?

Nicht immer sind Kraftorte derart groß. Ihre Ausmaße reichen bis zu mehren Kilometern, ein andermal sind es mehrer hundert Meter und manchmal nur ein Meter. Bisweilen steht so eine meterdicke Energiesäule quer durch alle Etagen eines mehrstöckigen Hauses…

Kleine negative Kraftorte in Wohnhäusern gelang es mir gelegentlich für immer zu zerstören. Manchmal auch nicht.

Einen Kraftort mithilfe von “Instrumenten” — Bio-Ortungsboxen oder Pendeln — zu bestimmen, ist nicht aussichtsreich. Eine volle Charakteristik von Kraftorten — in quantitativer wie qualitativer Hinsicht — kann man nur erhalten, wenn man sie persönlich empfindet: mit sich selbst als Bewusstsein. Dies zu lernen ist nur möglich, wenn man den spirituellen Weg geht — durch Selbstverfeinerung und Erwerb leichter Mobilität bei Transfers über die gesamte Feinheit-Grobheit-Skala.

Das Gesagte bezieht sich auch auf positive Kraftorte. Und diese können so schön sein!

Sie können Standards für Feinheit setzen, dem Bewusstsein die eine oder andere Form geben und diese Form auch noch mit eigener Energie füllen.

Sie können bestimmte Krankheiten heilen, indem sie den Körper mit heilkräftigen Energiefontänen durchspülen oder einfach ihren Überfluss an heilsamer Energie in das eine oder andere Organ einfließen lassen.

Sie können sogar in den Zustand des Nicht-Ich überführen — einen Zustand, der nicht mit Worten zu erklären ist. Man kann ihn nur zeigen, und dennoch ist er notwendig…

Sie können den Aufstieg in höhere Äonen begünstigen, die Erkenntnis des Atman erleichtern und auch Lieblingsorte Göttlicher Lehrer für Begegnungen mit würdigen Schülern sein…

Über diese Heiligen Orte mögen die Menschen gehen, ohne sie zu bemerken. Doch ein Ökologe des multidimensionalen Raums, er — ein spiritueller Kämpfer, spiritueller Sucher — sollte lernen, sie zu finden und zu benutzen.