Vom Sinn des menschlichen Lebens

Die Frage nach dem Sinn des Lebens entsteht unausweichlich vor dem Menschen, wenn er beim Erwachsenwerden von einem instinktiv-reflektorischen in ein eigentliches menschliches Entwicklungsstadium tritt, wo bei der Bestimmung der Lebensweise und des Verhaltens der Intellekt zu dominieren beginnt.

Viele Philosophen zerbrachen sich über diese Frage den Kopf. Bei weitem nicht alle jedoch fanden Zugang zur wahren Philosophie Gottes. Da sie sich nicht mit den entstellten Konzeptionen verschiedener Sekten zufrieden geben konnten, kamen viele letztlich zu der “Erkenntnis”, die Frage nach dem Lebenssinn sei eine “Pseudofrage” schlechthin — eine Frage, die offenkundig keine Antwort hat. Dieser atheistischen Konzeption zufolge unterscheidet sich der Mensch nicht grundsätzlich von Tieren. Der objektive Sinn seiner Existenz auf der Erde bestehe somit eigentlich nur darin, eine Nachkommenschaft zu hinterlassen, die “Menschenart” zu erhalten und materielle Werte für die Nachwelt zu schaffen. Und wenn das so ist, dann ist kein spirituelles Bemühen vonnöten, noch eine Ethik für Beziehungen mit anderen Lebewesen … “Was ist schon unser Leben? Ein Spiel… Gut und Böse sind bloß Träumereien… Mühe und Ehrlichkeit sind Ammenmärchen…”*. Und ein Selbstmord, wenn “die Zeit gekommen ist”, sei der einzige richtige Schritt für einen achtbaren Menschen…

Die Wahrheit aber ist: Das Leben hat einen Sinn.

Dieser liegt in der Entwicklung des Bewusstseins, einer qualitativen und einer quantitativen Entwicklung.

Zur qualitativen Entwicklung gehören intellektuelle und ethische Vervollkommnung sowie eine Verfeinerung des Bewusstseins. Die quantitative Entwicklung ist eine direkte Energiezunahme des verfeinerten Bewusstseins.

Letzteres spiegelt insbesondere die so genannte “persönliche Kraft” des Menschen wider: die psychoenergetische Stärke eines individuellen Bewusstseins, die von der Menge der angesammelten Bewusstseinsenergie oder, anders gesagt, von der Größe der Seele abhängt.

Gott unterteilt dementsprechend menschliche Seelen in “kleine” und “große” [11]. Die einen wie die anderen können Träger von negativen wie positiven Eigenschaftskomplexen sein. So bezeichnet Er “kleine” Seelen, die negative Eigenschaften entwickelt haben, als dämonisch; wenn sie auch noch “persönliche Kraft” anhäuften, dann sind es diabolische Seelen oder Teufel. Man begegnet ihnen in verkörperter oder nichtverkörperter Form. Ihr Los im nichtverkörperten Zustand ist die Hölle und später “höllische” Inkarnationen, in deren Verlauf sie unter Leiderfahrungen ihr schlechtes Karma (ihr selbsterzeugtes Schicksal) zu bewältigen haben. Auf diese Weise lässt Gott sie an eigener Erfahrung den Schmerz kennen lernen, den sie anderen bereiteten. Er tut dies, um ihnen zu helfen besser zu werden, damit es ihnen leichter wird, über die Angemessenheit ihres Lebensweges nachzudenken, über den Sinn des menschlichen Lebens, über Gott und den Weg zu Ihm…

Diejenigen hingegen, die sich in die richtige Richtung entwickeln, streben mit zunehmender Geschwindigkeit in die Arme ihres geliebten Schöpfers. Ihr Leben erfüllt sich immer mehr mit wahrem Göttlichem Glück, mit dem Jubel aus der Erkenntnis Göttlicher Liebe.

Wie wünscht sich Gott uns konkret zu sehen?