Hauptmethoden

Die Hauptmethoden sind jene, die es ermöglichen, alle Energiestrukturen des Organismus so rein und intakt zu machen, um Gott zu erspüren, um Samadhi (Gefühlszustände intensiver Seligkeit beim Kontakt mit dem Bewusstsein Heiligen Geistes) zu erreichen.

Diese Methoden bereiten dazu vor, dass man weiter als verfeinertes Bewusstsein wächst, seine Kraft entwickelt und dann auf den höchsten Stufen zum vollen Sieg — zur Verschmelzung mit dem Schöpfer in Seiner Wohnstätte kommt.

Im Hinduismus und Buddhismus sind diese Methoden als “Raja-Yoga” bekannt. Auch der chinesische Taoismus und der moslemische Sufismus blicken auf entsprechende Traditionen zurück. Es gab diese auch im Gebiet Russlands vor der “Taufe”, was am hohen spirituellen Status einiger, die hier jetzt reinkarniert sind, zu sehen ist [14,18]. Im christlichen Milieu ist von ihren spirituellen Praktiken dieser Ebene nur das “Jesusgebet” weit bekannt*.

Raja-Yoga basiert auf der Arbeit mit Chakren und danach mit Hauptmeridianen und dem “Kokon”. Ziel der Arbeit mit ihnen ist es, sie soweit zu “säubern”, um sich durch sie mit der Göttlichen Feinheitsebene zu vereinigen.

Hieraus wird klar, dass das bei einer Reihe von Schulen übliche “Buntmachen” der Chakren faktisch eine Schädlingstätigkeit ist und auf eine grobe spirituelle Inkompetenz der Anführer dieser Schulen zurückgeht. Denn die subtilste Farbe ist zart goldenes Weiß. Jede andere ist von der Verfeinertheit des Schöpfers ganz offenkundig weiter entfernt.

Ein weiterer charakteristischer Fehler bei der Chakrenarbeit besteht darin, die Entwicklung des Ajna-Chakra in den Mittelpunkt zu rücken, was angeblich zur Erlangung des Hellsehens führe. Dieser Trend hat eine sehr alte Geschichte, denn er nimmt seinen Anfang im Missverstehen der Worte Krishnas in der Bhagavad Gita [8,18] (8:10), wo Er empfiehlt, Energie durch den Kopf hindurchzuleiten. Aus den nachfolgenden Zeilen der Gita (8:12) wird jedoch ersichtlich, dass es um die Energie des Atman geht. Bei den vielen Schulen hingegen, deren Anführer selbst noch nicht zur Erkenntnis des Atman gelangt sind, versucht man dies mit gewöhnlichen Bioenergien zu tun, was zur Aktivierung eines der ursprüglich) gröbsten Chakren und folglich zur Verrohung des gesamten Bewusstseins führt. Solche Menschen bekommen u.a. einen “durchbohrenden”, unangenehm scharfen Blick. Diese Tendenz hält sie für lange Zeit in ihrer spirituellen Entwicklung zurück.

Und das Hellsehen, das sich bei manchen Schülern durch diese Arbeit einstellt, hat keinerlei realen Wert; es verleiht nur das Sehen der Gefühlsaura um den Kopf anderer Menschen herum und taugt allenfalls dazu, über ihre Zustände zu “spionieren”.

Wahres Hellsehen kommt über die Strukturen der unteren “Wahrnehmungsblase” (s. unten) zu Stande. Es erlaubt, die Energien verschiedener Feinheit- Grobheitsstufen in einem multidimensionalen Raum zu sehen.

Seine Erlangung bietet im Endeffekt die Möglichkeit, verschiedene extrafeine Manifestationen des Bewusstseins Gottes direkt zu betrachten.

Die Arbeit mit Chakren und anderen subtilen Strukturen des Organismus ist unvereinbar mit dem Gebrauch von Alkohol (auch nicht in Form von Kwass und alkoholhaltigen Milchprodukten) denn Alkohol diese feinen Strukturen zerstört. Verstöße gegen diese Regel rufen schwere Erkrankungen hervor.

* * *

Eine fruchtbare Arbeit mit subtilen Energiestrukturen und das Meditationstraining sind nicht gut möglich, wenn der Übungsraum mit Leuchtröhren beleuchtet ist, da diese eine grobenergetische Wirkung entfalten.

Unzulässig ist auch das Tragen synthetischer Kleidung, weil diese einen wesentlichen Teil des Bioenergienspektrums nicht durchlässt und die Energievorgänge im Körper beeinträchtigt. (Letzterer Hinweis gilt nicht für Mäntel, die man bei Regen anzieht).

Uhren und sonstige Metallgegenstände sollten während der Übungen vom Körper abgenommen werden: Eine Uhr wird durch bioenergetische Arbeit magnetisiert und geht kaputt, und Metallerzeugnisse schaffen Energiebarrieren.

Über die Unvereinbarkeit psychoenergetischen Trainings wie auch jeder ernsthafter spiritueller Arbeit mit einer “tötungsgebundenen” Ernährungsweise haben wir bereits gesprochen. Die Missachtung dieser Regel führt zum Energieaufbau aus grobstofflichen Energien.

Der Unterricht auf dieser Arbeitsstufe gelingt am besten in Gruppen, in einem Raum, der an die Größe der Gruppe angepasst ist. Eine allzu große Halle ist schlecht, weil die Gesamtenergie der Gruppe sich darin zerstreut.

* * *

Erste ernsthafte Informationen (von den uns bekannten) zur Rolle und Funktion der Chakren und zu Methoden der Arbeit mit ihnen wurden in dargelegt. Frühere Phantasien des in Russland bekannten Autors Aurobindo Ghosh zu diesem Thema sind vollkommen haltlos und haben viele Leser bei dem allgemeinen Defizit an esoterischer Literatur im Vor-Perestroika-Russland lediglich irregeleitet.

Wenden wir uns nun konkreten Informationen zur Arbeit auf dieser Stufe spirituellen Aufstiegs zu. Es sei bemerkt, dass die nachstehenden Übungsvorschläge in zehnjähriger Praxis approbiert sind. Sie haben sich im jahrelangen Unterricht sehr vieler Menschen praktisch bewährt und ihre optimale Wirksamkeit unter Beweis gestellt.

Das “Buddha-Kreuz”

Am Anfang eines jeden Unterrichts sind eine emotionale Einstimmung und eine Reinigung der Umgebungsenergien sehr sinnvoll. Hierzu gibt es eine schöne Technik, das so genannte “Buddha-Kreuz”. Sie wird wie folgt ausgeführt:

Man nimmt am besten die so genannte Schülerstellung ein; dabei sitzt man mit aufrechtem Rücken auf den Fersen, Fußspitzen nach hinten, Hände an den Hüften. Wir senden nun Wellen unseres Wohlwollens und unserer Liebe aus dem Brustkasten nach vorn in den Weltraum mit der Formel:

“Mögen alle Wesen friedlich sein! Mögen alle Wesen ruhig sein! Mögen alle Wesen glücklich sein!”.

Jeden dieser drei Zustände erzeugen wir zuerst in unserem Brustkasten und strahlen ihn dann nach vorn aus. Danach wiederholen wir alles nach rechts, nach hinten, nach links, nach oben und nach unten.

Es ist eine kraftvolle Methode, um sowohl sich selbst als auch die Energien des umgebenden Raums und der darin befindlichen Wesen zu harmonisieren.

Aufwärmung

Danach sind, besonders in den ersten Unterrichtsstunden, körperliche Aufwärmübungen sehr wichtig. Sie ermöglichen nicht nur, die Energien des Körpers “anzuspornen” und überflüssige Gedanken abzulegen, sondern lehren auch bewusste Konzentration auf jeweils arbeitende Körperteile. Letzteres wird später bei der Chakrenarbeit von Nutzen sein.

Wir stehen. Mit Bein- und Oberkörperbewegungen lassen wir unsere locker herabhängenden Arme vor- und zurückschaukeln; danach machen wir mit ihnen gleichzeitig kreisende Bewegungen. Konzentration auf die Gelenke. Wir sehen dort aufflammendes Licht.

Wir spannen die Armmuskeln an, biegen die Arme in den Ellbogengelenken und richten sie wieder gerade. Wir beobachten, wie aus dem ganzen Körper Licht in die arbeitenden Muskeln fließt.

Wir halten die Arme nach vorn. Schnell bewegen wir unsere entspannten Hände, spannen die Finger an, biegen diese und richten sie wieder gerade. Wir bewegen die Hände bei angespannten Vorderarm- und Handmuskeln. Nun lockern wir die Spannung, entspannen den ganzen Körper.

Wir biegen den Kopf bei entspanntem Hals links und rechts, vor und zurück. Lassen wir ihn kreisen. Drehen wir den Kopf um die Senkrechtachse herum. Wir sehen den Halsteil der Wirbelsäule als eine Achse mit aufgesetzten Wirbelkugeln. Weißes Licht strömt die Achse hinauf. Wir spannen den Hals an. Dieselben Übungen wiederholen wir bei angespanntem Hals. Ein weißer Lichtstrom geht über das gesamte Halsdurchmesser nach oben. Wir lösen jetzt die Spannung, entspannen alle Muskeln. Den senkrecht bleibenden Kopf bewegen wir nach den Seiten und rundherum im Verhältnis zu den reglosen Schultern.

Arme über den Kopf. Wir fassen mit einer Hand die andere am Handgelenk und ziehen diese über den Kopf mit einer Seitenbeuge: Wir dehnen die Seitenmuskeln des Oberkörpers.

Die Arme sind gehoben. Wir machen Seitenbeugen mithilfe des Brust- und danach des Lendensegments der Wirbelsäule. Wir spannen die Oberkörpermuskeln an und vollführen Beugungen und Wendungen des Körpers. Der Oberkörper füllt sich mit Licht. Wir lockern die Spannung und machen bei entspannten Muskeln Körperwendungen um die Senkrechtachse herum mit maximaler Drehung des Kopfes. Konzentration im Rückgrat.

Wir bewegen das Becken (ohne es zu beugen) nach den Seiten bei entspannten Muskeln und ohne die Beine zu biegen. Konzentration im Rückgrat unterhalb des Nabels.

Wir heben ein Bein so, dass die Hüfte parallel zum Boden wird. Nun drehen wir mit dem Fuß und zeichnen damit gleichsam einen Kreis auf dem Boden. Konzentration im Sprunggelenk. Wir sehen dort aufflammendes weißes Licht, fühlen Wärme.

Wir machen Kreisbewegungen mit dem Unterschenkel. Konzentration im Kniegelenk.

Nun lassen wir den Unterschenkel von Seite zu Seite schaukeln. Das Knie bleibt dabei an gleicher Stelle. Konzentration in den beiden Hüftgelenken.

Wir zeichnen einen Kreis mit geradem, nach vorn und danach seitwärts und nach hinten gestrecktem Bein.

Jetzt dasselbe mit dem anderen Bein.

Entspannende Asanas

Nach der Aufwärmung ruhen wir uns aus in einer der drei folgenden Stellungen (Asanas):

Erste: die “halbe Schildkröte”.

Setzen wir uns auf die Fersen (Fußspitzen nach hinten) und rücken die Knie auseinander. Legen wie die Stirn auf den Boden und strecken die Arme mit zusammengelegten Handflächen auf dem Boden vor. Entspannen wir vollständig Körper und Geist. Beobachten wir, wie mit tiefer werdender Entspannung der Bauch mehr und mehr durchhängt. Es ist eine ausgezeichnete Übung, um körperliche und geistige Ermüdung zu beseitigen. Man führe sie etwa 10 Minuten lang durch.

Zweite Asana: das “Krokodil”. Diese Stellung gibt es in zwei Varianten:

Legen Sie sich auf den Bauch. Stellen Sie die Ellbogen vorn und rücken diese etwas weiter vor, den Kopf legen Sie mit dem Kinn auf die Handflächen.

Zweite Variante: die Ellbogen nach vorn geschoben, die Unterarme liegen übereinander auf dem Boden, Kopf und Oberkörper sind angehoben und werden durch die statische Anspannung der Rückenmuskel gehalten.

In beiden Fällen fühlen Sie sich als glückliches kleines Krokodil, das zu sommerlicher Zeit aus dem Wasser gestiegen ist und sich nach dem Baden auf einer Sandbank niedergelassen hat, um sich ein wenig in der lieben Sonne zu wärmen. Die Sonne wärmt Ihren Rücken — und Sie zerfließen in der Glückseligkeit ihrer den Körper durchtränkenden zärtlichen Wärme.

Pranayamas

Die bioenergetische Reinigung sollte sowohl gleich im ganzen Körper als auch in dessen einzelnen Segmenten und entsprechenden Chakren vor sich gehen. Der Reinigungstechniken sind viele, und jede von ihnen erlaubt es, eine weitere Portion Schmutz loszuwerden. Dies bedeutet: weniger Krankheiten, besseres Befinden, Annäherung an das Endziel.

Betrachten wir nur einige allgemeine Reinigungsübungen aus der Pranayama-Reihe.

Beugen Sie sich stehend leicht nach rechts so, dass der rechte Arm herunterhängt, ohne den Körper zu berühren. Spüren Sie ihn gut vom Schultergelenk bis zur Hand. Stellen Sie sich vor, dass im Brustkasten bei jedem Atemzug eine Pumpenkammer sich aufbläht und sich wieder zuzieht, in die Luft-Licht durch einen Schlauch-Arm befördert wird. Achten Sie besonders auf die Ausatmung. Versuchen Sie dies deutlich zu empfinden. Der “Schlauch” sollte im Durchmesser so dick sein wie der ganze Arm, und nichts darf die Bewegung von Luft-Licht durch ihn behindern.

Dieselbe Übung machen Sie nun mit dem anderen Arm und anschließend nacheinander mit beiden Beinen. Dorthin kommt ein “Schlauch” aus dem Brustkasten jeweils durch die entsprechende Körperseite.

Unter Ihren Füßen visualisieren Sie jetzt zwei Fässer. Eines davon ist leer, das andere voll mit weißem flüssigem Licht. Sie berühren mit einem Schlauch-Bein dieses Licht und pumpen es durch die Körper-Pumpe in das andere Fass um. Mit jeder Einatmung weitet sich die innere Pumpenkammer in Körper und Kopf aus und zieht das Licht aus dem vollen Gefäß durch das Bein ein. Mit jeder Ausatmung zieht sich die Kammer wieder zu, das Licht ergießt sich durch das andere Bein ins leere Fass. So spülen wir den ganzen Körper drinnen durch.

Wenn das Fass mit dem Licht leer wird, füllen Sie es mit Licht wieder auf, und das andere Fass stoßen Sie ins Feuer, damit all der ergossene Schmutz verbrennt. Breiten Sie den Körper über den Fässern aus. Wiederholen Sie die Übung mit der anderen Körperhälfte.

Danach tun Sie noch einmal dasselbe mit Fässern unter den Armen.

Auf diese Weise füllen Sie den Körper vollends mit hellweißem Licht.

Nach den Pranayamas ruhen Sie sich in einer der Entspannungsstellungen aus.

Psychophysische Übungen

Als Nächstes lernen wir vier psychophysische Übungen. Diese nennen sich so, weil ihre psychische Komponente sich mit physischer Bewegung überlagert, wobei die Letztere bei der Meisterung der Ersteren hilft. Die Idee dieser Übungen wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Peter Donov in den Grundzügen ausgearbeitet und von Omram Michael Aivanhov und später von uns fortgeführt.

Die erste dieser Übungen heißt “Das Erwachen”. Der Mensch wacht auf nach einem langen Schlaf der Selbstisolierung von der Harmonie, Schönheit und Liebe zur äußeren Welt. (Im Stehen heben wir die Arme hoch und recken uns wie nach dem Schlaf.) Wir lassen alles Reine und Helle, was außerhalb von uns ist, in uns herein. Wir spüren, wie sich oben ein ganzer Wasserfall erstaunlich klarer, heller und feiner Emotionen der Morgenfrische ergießt. Wir füllen uns mit morgendlicher Frische! Wir füllen uns mit diesen Wellen, wir überfüllen uns mit ihnen! (Die Hände sinken auf die Schultern herab und helfen bei dieser Anfüllung, dann werden sie erneut erhoben und heruntergelassen, und so mehrere Male.) Wir erreichen so einen maximal feinen Gefühlszustand.

Zweite Übung: “Das Geben”. Die Arme gehen auseinander mit breiter Geste von der Brust nach vorn und an die Seiten: Das, was wir erhalten haben, sollen wir anderen Menschen geben — der Maßstab der Spiritualität eines Menschen ist dessen Fähigkeit zu geben! Auch muss man, um ein Gefäß mit frischem sauberem Wasser zu füllen, dieses zuerst leeren. Abgestandenes Wasser verfault. Wer sich selbst nicht leert, indem er gibt, was er hat, der erneuert sich nicht, wächst selbst nicht spirituell. Wiederholen Sie die Übung immer wieder und gießen dabei alles Gute, was wir selbst angehäuft haben, freigebig und umsonst aus, ohne sich eine Belohnung zu wünschen! Senden Sie weit nach vorn feinste und starke Wellen Ihrer hervorströmenden frischen und reinen Liebe! Spüren Sie, wie die Brust sich aufbläht durch die von hinten aufsteigende dichte Energie der Liebe! Im Brustkasten öffnet sich jetzt eine Blume, die einen zarten Wohlgeruch verbreitet. Senden Sie diese hellen Schwingungen vorwärts. Es ist der Duft der Liebe selbst!

Dritte Übung: “Die Versöhnung”. Halten Sie den rechten Arm über dem Kopf, konzentrieren Sie sich auf die Handfläche und den sie unmittelbar umgebenden Raum. Lassen Sie die Hand gleitend vor sich herab und zeichnen mit ihr im Raum eine Sinusoide mit einer Halbperiode von ca. 30 cm. Die Hand richten Sie hochkant nach vorn im Verlauf ihrer Bewegung. Fühlen Sie den Raum, in dem sich die Hand bewegt, wie eine Art Energiefeld, dem Sie eine neue Beschreibung geben: Frieden, Harmonie, Ruhe. “Verlängern” Sie den Arm in die Ferne hin. (Stellen Sie sich verschiede Varianten der Tanzbewegung vor: heftig, ruckartig, linkisch oder aber umgekehrt: weich, gleitend, elegant. Jede dieser Tanzarten stimmt in entsprechender Weise den Betrachter und den Ausübenden ein.) Diese einfache und kraftvolle, die Harmonie versinnbildlichende Geste wird, sobald die Übung gemeistert ist (man muss sie gut und tief empfinden!), jedem in beliebiger Situation effektiv helfen, auch wenn sie ohne begleitende Körperbewegungen ausgeführt wird.

Vierte Übung: “Das Klettern”. Heben Sie die Arme hoch mit den Handflächen nach außen und senken Sie sie jetzt ein Mal nach dem anderen über die Seiten und machen dabei Paddelbewegungen. Mit jeder solchen Bewegung schlüpfen sie gleichsam aus einer weiteren groben Umhüllung und werden immer heller, reiner. Sie steigen immer höher und immer näher zur Quelle des Lichts — der Sonne… Sie ist jetzt schon nahe, nur noch einige Paddelbewegungen — und Sie haben sie erreicht… Sie schweben hinein in einen Raum des reinsten und subtilsten Lichtes, genießen Ihr Verweilen darin… Sie steigen jetzt wieder zur Erde hinab, aber jetzt bereits mit der Sonne in Ihrer Brust. Nun sind Sie wieder unten… Und Sie leuchten auf alle Menschen und auf alles Lebende mit dem Sonnenlicht in Ihrer Brust!

“Savasana”

Jeder Arbeitsgang mit Chakren und Meridianen sollte mit einer Entspannungsübung, der Savasana, beendet werden. Dies erlaubt es, sich nach der mitunter sehr ermüdenden Bioenergie-Arbeit wieder zu erholen und noch vorhandene bioenergetische Defekte zu beheben.

Die Savasana ist Entspannung von Körper und Geist in der Rückenlage. Vergewissern wir uns, dass wir bequem liegen. Nichts sollte uns ablenken. Wir entspannen den Körper, beginnend mit den Fußzehen. Stellen wir uns eine zur Körperachse senkrechte Fläche als eine Glaswand vor und führen diese durch den Körper hindurch von den Fußzehen bis zum Kopf; hinter der Fläche bleiben keinerlei Spannungen. Jedes Empfinden für die dahinter verbliebenen Körperteile geht verloren. Wir entfremden uns ihnen, indem wir in Gedanken sagen: “Das gehört mir nicht, das gehört mir nicht!…”. Wenn irgendwo in einem bereits von der Fläche zurückgelegten Abschnitt das Empfinden wieder aufkommt, gehen wir durch ihn noch einmal. Wenn die Fläche durch den Kopf geht, können folgende Zustände auftreten:

Erster Zustand: Das Bewusstsein (Eigenbewusstsein) verschwindet. Wir versinken gleichsam in einen tiefen Schlaf, aber es ist kein Schlaf. Das Bewusstsein stellt sich meist in 18 bis 20 Minuten wieder ein. Wir fühlen uns vollkommen ausgeruht, wie nach einem tiefen, langen Schlaf. Es ist ein wohliger Zustand. Stehen wir jetzt nicht ruckartig auf, genießen wir ihn.

Zweiter Zustand: Das Bewusstsein bleibt erhalten, aber es tritt vollkommene Ruhe ein. Man kann den eigenen Organismus nun mit einem “inneren Blick” einsehen. Wir gehen damit von unten in den Raum innerhalb des Körpers. Wir sehen helle und dunkle Bereiche. Die Farben grau und schwarz sind Störungen auf einer der Energieebenen; sie entsprechen aktiven oder vorerst noch verborgenen Stadien von Erkrankungen. Versuchen wir nun, alles Schwarze gleichsam mit einer Harke zu kleinen Haufen einzusammeln und aus dem Körper nach unten hinauszuschleudern.

Bei der Shavasana sind auch unwillkürliche volle Austritte aus der stofflichen Hülle möglich: Wir fühlen uns dann plötzlich zwar noch in der gewohnten Form, aber in einer unnatürlichen Position, etwa über dem Fußboden schwebend, auf dem Kopf stehend u.dgl. Kein Grund zur Aufregung: Es genügt, sich in den Körper zurückzuwünschen, und wir empfinden uns schon wieder in ihm. Sich aber zu solchen Austritten zu stimulieren darf man auf keinen Fall: Dies sind Austritte vorerst noch in eine grobe Raumdimension, die so genannte “astrale Ebene”. Man sollte lernen, gleich in höhere Raumdimensionen auszutreten, und die Techniken dazu sind anders.

Die Shavasana darf Kindern unter 12 Jahren nicht gelehrt werden: Nachdem diese sich einmal jenseits des Körpers empfunden haben, wollen sie nicht immer zurück.

* * *

Alle angeführten Übungen müssen systematisch praktiziert werden: Der volle Effekt ist bei nur vereinzeltem Training nicht erreichbar.

“Latihan”. Taufe durch den Heiligen Geist

In einer der nachfolgenden Unterrichtsstunden, wenn das vorangegangene Material sich bereits eingeprägt hat, kann die Latihan-Übung eingeführt werden.

Den Begriff “Latihan” prägte zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Sufi Bapak Muhammad Subuh [19]. Er bezeichnete damit eine Methode der Kommunikation mit dem Heiligen Geist.

Subuh reiste unter anderem durch eine Reihe europäischer Länder, wo er die Methode katholischen Mönchen lehrte und eine Vielzahl von Kranken, darunter Krebsleidende, mit ihr heilte.

Die Methode besteht darin, sich an den Heiligen Geist um Hilfe zu wenden und Ihn zu bitten, sich über dem Kopf des Bittenden zu konzentrieren (man fühlt Ihn dort) und danach den gesamten Körper von oben bis unten zu “durchströmen” wie eine leere Hülle, wie ein durchsichtiger Glaszylinder. Dies ist auch eine wahre Taufe durch den Heiligen Geist.

So wird der Körper geheilt.

Nachdem sich der Körper dem hindurchgehenden Strom hingegeben hat, beginnt er zu tanzen und andere fließende und harmonische Bewegungen zu vollführen… Dieses Phänomen ist eine Variante des Laya-Yoga, einer Gesamtheit von Methoden zur “Selbstauflösung” in Göttlichen Strömungen und statischen Zuständen des Gottesbewusstseins.

Im Grunde ist alles sehr einfach, wenn man tatsächlich glaubt, Gott liebt und bereit ist, sich Ihm hinzugeben. Denn der Heilige Geist weilt immerzu in einem Lichtmeer u.a. über unseren Körpern, beobachtet, liebt, lehrt und… wartet, bis wir uns schließlich Ihm liebevoll zuwenden und Ihn um Hilfe bitten…

Wenn man sich an Hand des gesamten vorangegangenen Materials, einschließlich der “Aufwachübung”, gut vorbereitet hat, dann gelingt dies umgehend. Wenn nicht, dann versuche man sich meditativ vorzustellen, man sei… im Paradies, unter einem paradiesischen Wasserfall, in zartem Sonnenlicht, inmitten von duftenden Blumen oder singenden Vögeln… Ein Wasserfall paradiesischer Feuchte fließt durch den Körper, umspült die Seele, macht einen des Paradieses würdig…

Damit der vom Heiligen Geist geleitete Laya-Tanz (“Auflösungstanz”) “losgeht”, stelle man sich auf die Zehen und hebe die Arme; die Kleidung sollte leicht und nicht eng anliegend sein, damit man sie nicht spürt.

Nach dem Tanz ruhe man sich in einer Entspannungsstellung aus.

Reinigung der Chakren. Öffnung des spirituellen Herzens


Nachdem das Gesagte gemeistert ist, kann daran gegangen werden, die Chakren zu reinigen und in Ordnung zu bringen.

Es besteht eine enge Wechselbeziehung zwischen dem Zustand der Chakren und den Organen, die sich in den dem jeweiligen Chakra entsprechenden Körperteilen befinden. Die Chakren beteiligen sich an der Energieversorgung dieser Organe, und Erkrankungen von Organen sind dem Zustand der Chakren sehr abträglich.

Die Chakren haben folgende “Zuständigkeitsbereiche”:

— Anahata: Herz und Lunge, auch Arme und Milchdrüsen,

— Manipura: u.a. Magen und eine Reihe weiterer Strukturen des Verdauungssystems,

— Svadhistana: u.a. Geschlechtsorgane, Harnblase und Beine,

— Sahasrara: Vorderteile der Gehirnhemisphären,

— Ajna: das gesamte verbleibende Gehirn, aber auch Augen, Ohren, Nase und Nasenrachen,

— Vishuddha: u.a. ganzer Hals, Schilddrüse, auch beide Kiefer mit ihrem Gebiss. (Die Grenze zwischen den “Einflussbereichen” von Ajna und Vishuddha verläuft über den Gaumen.)

* * *

Beginnen wir nun mit der Chakrenarbeit. Es existieren bestimmte mantraartige Klangkombinationen, deren Singen durch die entstehenden Resonanzschwingungen eine Entwicklung der Chakren begünstigt. Mantras können auch helfen, eine deutliche Wahrnehmung der eigenen Chakren zu erreichen. Diese Mantras sind wie folgt:

für das Sahasrara: am,

für das Ajna: wom,

für das Vishuddha: ham,

für das Anahata: yam,

für das Manipura: ram,

für das Svadhistana: wam,

für das Muladhara: lam.

Singen Sie die Mantras am besten im Chor, gedehnt, sanft, in hohen Klangfrequenzen (sich nach weiblicher Stimmhöhe orientierend) und mit leiser Stimme bei gleichzeitiger Konzentration auf die entsprechenden Chakren. Beim Übergang von Chakra zu Chakra dringen Sie von hinten in sie ein, vom Rücken oder Hinterkopf her, gleichsam wie in eine kleine Zelle oder Nische.

Wiederholen Sie den ganzen Mantrenzyklus mehrere Male, bis Sie die Vibrationen in allen Chakren deutlich spüren.

Praktizieren Sie diese Übung unbedingt jeden Tag. Wenn es nicht möglich ist, die Mantras laut zu singen, singen Sie sie innerlich, aber nur nachdem Sie das Lautsingen gemeistert haben.

Der Arbeit mit dem Anahata-Chakra schenken Sie jetzt und in Zukunft die maximale Aufmerksamkeit — allein schon dadurch wird Ihr Leben heller und freudiger.

Wenn man es nicht lernt, die Chakrenmantras sehr fein und zart zu singen, wird weiter nichts mehr gelingen. Besonders schwer tun sich damit Männer, die kein Feingefühl kennen. Ihnen kann folgende Technik helfen: Nehmen Sie einen Schluck Wasser in den Mund und spülen damit die Kehle durch. So, dass ein Gurgellaut entsteht. Machen Sie nun weiter und lassen Sie den Schluck immer tiefer in die Kehle hinunter; der Laut wird dabei höher. Dieser soll äußerst hoch werden. Gerade mit diesen Tönen muss man beim Singen der Chakrenmantras beginnen.

Nun lernen wir eine weitere Technik zur Reinigung und Entwicklung der Chakren. Stellen Sie sich hinter der Anahata eine weiße, leuchtende dreidimensionale Figur vor, gebildet aus vier seitlich anliegenden Dreiecken. Sie wird Tetraeder genannt. Wir führen nun eine solche Form von hinten in jedes der Chakren nacheinander mit einer Ecke nach vorn (außer Sahasrara und Muladhara) ein und lassen sie schnell um eine hinten nach vorn verlaufende horizontale Achse gegen den Uhrzeigersinn rotieren. Für die beiden äußersten Chakren sollte sich das Tetraeder um eine Senkrechtachse drehen, und zwar beim Sahasrara mit einer Ecke nach oben und beim Muladhara nach unten. Die Richtung der Rotation des Tetraeders für diese beiden Chakras (Sahasrara und Muladhara) muss gegen den Uhrzeigersinn erfolgen, vom Körper aus gesehen. Die Übung lässt sich leichter ausführen, wenn man dabei das Mantra in das entsprechende Chakra “einbläst”.

Alle behandelten Übungen mit Chakren (und danach auch mit Meridianen) sind besonders im Stehen bequem auszuführen.

Es gibt aber eine recht einfache Übung mit dem spirituellen Herzen, die jeder versuchen kann — ohne jegliche Vorbedingungen. Fühlen Sie Ihren Kopf in den Brustkasten verlagert. Spüren Sie die Nase, das Kinn, die Lippen. Bewegen Sie Ihre Lippen. Damit der Kopf nicht an seinen früheren Platz “hochschwebt”, fühlen Sie darauf eine Schirmmütze. Dann — ganz wichtig — öffnen Sie die Augen und “zucken” Sie mit den Wimpern… Jetzt werden Sie lernen, die Außenwelt mit den Brust-Augen zu sehen. Die Welt fühlt sich jetzt ganz anders an: nicht rau und feindselig, sondern fein, zärtlich, empfänglich für Emotionen der Liebe!

So wird eben das spirituelle Herz geöffnet.

Wie wir sehen, geht das ganz einfach. Man muss es sich nur wünschen!

Späterhin gilt es zu lernen, vom Anahata aus nicht nur nach vorn zu schauen, sondern auch nach hinten.

Man muss die Ubungen mit den Chakras und alle weiteren meditativen Ubungen mit offenen Augen ausfuhren. (Konnen Sie selbstandig herausfinden, warum?).

* * *

Und danach auch aus allen anderen Chakren. (Die “Fenster” der beiden äußersten Chakren richten sich entsprechend nach oben und nach unten. Durch sie hindurch lässt sich aber auch nach vorn und nach hinten schauen.)

Nach hinten schauen sollte man nicht nur um der Entwicklung der Chakren willen, sondern auch, weil man durch das Vorwärtsschauen zunächst gelernt hat, die Welt materieller Objekte zu sehen. Das Rückwärtsschauen hingegen entwickelt einen Blick in die reinen und subtilen Äonen und in das dort lebende Bewusstsein.

Mehr noch: Diese Übung bereitet uns darauf vor, über den Körper hinauszugehen. Auch das muss rückwärts getan werden — rückwärts vom Anahata aus.

Austritte aus dem Körper

Sehr viele Mystiker verschiedener Länder und Kulturen “verfangen” sich darin, dass sie lernen, ihren Körper nach vorn oder nach oben hin zu verlassen. Sie geraten dann, je nach ihrem Feinheits-Status, in eine Zwischenschicht der “Astralebene”, die der materiellen Welt einer recht grobstofflichen Energieschicht am nächsten liegt. Von der “Astralebene” aus lassen sich die materielle Welt, Menschen und ihre Gedanken gut beobachten. Es wird dann möglich, Menschen zu “bespitzeln”, sich über sie lustig zu machen, auf sie einzuwirken… Dies wird dann interessant, reißt einen mit…

Wenn aber der eigene Körper stirbt, bleibt ein solcher Mensch eben bei materiellen Dingen. Er ist nicht näher an Gott gekommen, die Inkarnation verstrich umsonst.

Wenn man dagegen die eigenen Hauptmeridiane, vor allem die Chitrini (Brahma-Nadi), eine der feinstofflichsten Energiestrukturen des Organismus, in notwendigem Maße umgewandelt hat, dann ist man bereit, durch sie hingehend, sogleich in den Heiligen Geist “herauszufallen”. Dort sieht man Ihn als lichtvolle Liebe, man spürt Ihn als Zärtlichkeit. Dort lernt man, mit Ihm zu verschmelzen, Er zu sein.

… Ermuntert diese so greifbare Perspektive nicht etwa dazu, den eigenen alten Dogmen und Lastern abzuschwören? Und auch dazu, sich “mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Verstand und mit ganzer Kraft” den Umarmungen Gottes entgegenzustürzen?

Entwicklung der Chakren. Die Dantians

Vorerst aber können wir uns darin üben, die Chakren mit visualisiertem, reinem fließenden und funkelnden weißen Licht zu füllen und “aufzublasen”, welches in jedes Chakra aus einem imaginären, von einer kräftigen Pumpe ausgehenden Schlauch “eingeblasen” wird.

Die Bildvorstellungen, die wir in feinenergetischen Äonen schaffen, werden dort tatsächlich real. Mit ihrer Hilfe lassen sich nicht nur die eigenen Energiestrukturen reinigen, sondern man kann auch andere Menschen heilen, indem man schwarze Krankheitsflecke beseitigt oder sogar “chirurgische Operationen” mit visualisierten chirurgischen Werkzeugen vornimmt.

Auf dieser Arbeitsstufe kann man durchaus ein guter Heilpraktiker werden.

Das Heilen ist denn auch eine Möglichkeit, anderen Menschen die eigene Liebe zu schenken. Deshalb kommt uns, wenn wir heilen, der Heilige Geist freudvoll zu Hilfe, besonders wenn wir Ihn darum bitten!

Der Heilige Geist, der während der Heilseancen nach der Bitte des Heilers durch seine Chakren hindurchströmt, führt zu deren weiterer Entwicklung und Verfeinerung. (Ausführlicheres über das Heilen siehe in [11]).

* * *

Befassen wir uns nun mit einer neuen Variante der Tetraeder-Übung:

1. Lassen Sie ein Tetraeder-Bild hinter einem Chakra wie den Bohrer einer Bohrmaschine sich drehen.

2. Führen Sie es in das Chakra wie in den Hohlraum eines fauligen Zahnes. Der Schmutz fliegt umher, Sie können ihn “wegduschen”.

3. Machen Sie das Tetraeder größer und erweitern Sie so das Chakra.

4. Nachdem Sie auf diese Weise alle Chakren bearbeitet haben, nehmen Sie eine “Dusche” und machen danach die Savasana.

… Eine nächste Technik der Chakrenarbeit ist folgende: Sie gelangen von hinten nacheinander in die Chakren, beginnend mit dem Anahata; Sie empfinden sich restlos dort wie in einer lichterfüllten Höhle. Jetzt stemmen Sie sich mit den Händen und schieben jede der Chakra-Wände fort in die Unendlichkeit…

Noch eine schöne Übung: Sie empfinden sich als eine eingeschaltete, körpergroße, starke elektrische Glühbirne; der Wolframfaden befindet sich im Anahata. Sie beleuchten nun mit sich selbst vom Anahata aus den umgebenden Raum.

Später kann man den imaginären Glühbirnfaden in jedes der anderen Chakren übertragen und mit ihm die Arme, Beine und alle Körperstellen “hindurchbrennen”, besonders die, wo Beschwerden auftreten. So werden grobstoffliche Energien aus dem Körper “weggebrannt”; man reinigt, beleuchtet und heilt sich und gewöhnt sich an, Licht zu sein. Denn auch “Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.” (1 Joh 1,5). So kommen wir — schrittweise — dem Zustand Gottes näher.

* * *

Entwickelte Chakren vereinigen sich zu Funktionsgruppen, die auf Chinesisch Dantians heißen.

Das obere Dantian sind die drei oberen Chakren, das mittlere wird vertreten durch das Anahata und das untere durch die drei unteren Chakren.

Das wichtigste der drei Dantians ist das mittlere, denn gerade mit seiner Hilfe können wir uns in die Liebe verwandeln und in Gott einfließen. Die anderen zwei spielen eine unterstützende Rolle. Das obere hilft beim Entwickeln des mittleren durch seine intellektuelle Funktion und ästhetische Urteilsfunktion. Das untere versorgt als wichtigstes Kraftzentrum des Organismus das mittlere mit seiner Energie.

Alle Dantians (wie auch alle Chakren) sollten harmonisch entwickelt werden; bei Übungen wird freilich dem mittleren Dantian der Vorzug gewährt.

Die Hauptfunktion des menschlichen Organismus vor Gott ist die Liebe. Diese kann jedoch nicht vollwertig werden ohne eine intellektuelle, ethische und kraftmäßige Vorsorge. Daher muss der Entwicklung all dieser Funktionen auf dem spirituellen Weg die entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dabei ist es wichtig stets an die Notwendigkeit zu denken, an der Linie der Bewusstseinsverfeinerung festzuhalten: Fehlschläge und Verrohung lassen alle Anstrengungen scheitern und bedeuten bestenfalls einen Entwicklungsstillstand, wenn nicht gar das totale Fiasko.

Die Entwicklung des unteren Dantians (auch “Hara” genannt) erfolgt optimal durch Meditationen an besonderen “Orten der Kraft”. Eines der Geheimnisse hier besteht in der Aktivierung der Funktionen der “embryonalen” Meridiane, die in der pränatalen Phase die Energiesysteme von Fötus und Mutter über die Nabelschnur vereinigten. Erst nachdem sie wieder “zum Leben erweckt” sind, beginnt das Hara wie ein ganzheitlicher Komplex, ein ganzheitliches “Kraftzentrum”, zu funktionieren.

 

Arbeit mit Meridianen. Sushumna, Chitrini, Sheng-Mo, “Mikrokosmische Umlaufbahn”, Zentralmeridian

Nachdem die oben angeführten Übungen gemeistert sind, ist es angezeigt, die Hauptmeridiane des Körpers in einen gebührenden Zustand zu bringen.

Der ganze Körper des Menschen wie auch die Körper der Tiere und sogar die der Pflanzen sind durchdrungen von einer Vielzahl von normalerweise unsichtbaren Kanälen, die unterschiedlich feine Energien durch den Körper befördern. Diese Kanäle, genannt Meridiane (oder Nadis), wurden von der alten chinesischen Medizin entdeckt und erstmals heilpraktisch genutzt (Shiatsu-Therapie).

Meridiane sind unter anderem durch ihre im Vergleich zum umgebenden Körpergewebe erhöhte elektrische Leitfähigkeit erkennbar. (Allerdings ist elektrischer Strom, auch der schwächste, für sie inadäquat; Methoden der punktuellen Elektrodiagnose und Elektropunktur sind nur in Ausnahmefällen einsetzbar.)

Meridiane sind mitunter für Menschen sichtbar, die durch ein Trainingssystem wie das unsere eine Wahrnehmungserweiterung erlangt haben.

Durch Entzündungsvorgänge in Körpergeweben, eine verunreinigende Ernährungsweise oder äußere negative Energieeinwirkungen können Meridiane ihre Leitfähigkeit verlieren. Dann können die Organe, deren Energieversorgung aus den Fugen geriet, chronisch krank werden. Solche Erkrankungen sind medikamentös meist nicht vollständig heilbar. Gerade in solchen Fällen erweisen sich Akupunktur und ähnliche Therapiemethoden als wirksam, und zwar Laser-, Vibrations- und sonstige Einwirkungen über “bioaktive Punkte” der Körperhüllen. Dabei werden die Meridiane mittels der durch sie hindurchgeschickten Energieströme wieder leitfähig gemacht.

Es ist viel wirksamer, die Meridiane mit Hilfe der in diesem Buch beschriebenen Methoden selbständig zu reinigen.

Reden wir nun über einige Meridiane, die beim Praktizieren der psychischen Selbstregulierung gut anwendbar sind.

Alle Chakren sind durch mehrere große Meridiane miteinander verknüpft. Diese verlaufen an der Wirbelsäule, aber auch herunter an der Vorderwand und durch die Mitte des Körpers.

Über die Wirbelsäule vom Muladhara bis zum Sahasrara geht ein breiter Kanal, die so genannte Sushumna (auf Chinesisch Tu-Mo oder Du-Mo). Eine seiner Funktionen besteht darin, die aus der Nahrung erhaltene Energie an die Chakren zu verteilen. In der Sushumna, in ihrem hinteren Bereich, befindet sich ein wesentlich engerer Kanal, die im Durchmesser ca. 2 cm dicke Vajrini. Über sie gelangt Energie Udhana aus Svadhisthana zu den anderen Chakren.

Der dritte Wirbelsäulenkanal, die Chitrini, (Brahma-Nadi), erstreckt sich hinter der Sushumna. Er beginnt am hinteren Teil des Sahasrara, geht hinunter unter dem Hinterhauptsbein, senkt sich über den hinteren Teil des Halses und weiter über den hintersten Teil der Wirbelsäule, wo er mit Wirbeldornfortsätzen zusammentrifft, und dann über die Haut.

Die Chitrini ist eine äußerst wichtige Struktur. Sie wird später als Mustermaß für feinste Zustände dienen, auf die man die eigene Gefühlssphäre abstimmt.

Nach G.I.Gurdijeffs “Wasserstoffskala” [64] wird der Zustand der Chitrini als H-3 bewertet. Das ist die Feinheitsstufe des Heiligen Geistes. Wenn man gelernt hat, sich auf die Chitrini zu konzentrieren, kann man über diesen Kanal bewusstseinsmäßig leicht in die Äonen des Heiligen Geistes “eintauchen”, dort mit Ihm direkt kommunizieren, einander umarmen und mit Ihm zu verschmelzen.

So werden abstrakte religiöse Wahrheiten Realität.

Das Chakra-System kommutiert auch mit dem Vorderkanal Sheng-Mo. Er beginnt am oberen Ende der Sushumna, umläuft das Sahasrara an den Seiten in zwei Zweigen, die im Stirnbereich zusammenlaufen, teilt sich dann wieder in mehrere Kanälchen, steigt am Gesicht hinab und vereinigt sich im Vishuddha-Bereich. Ein weiterer Zweig des Kanals senkt sich durch die Kopfmitte, tritt durch den Gaumen zum Kinn heraus und schließt sich am Hals den anderen Zweigen an. Dann senkt sich der Kanal in einem breiten Streifen an der Vorderseite des Körpers entlang, geht durch das Schambein und weiter zum Steißbein.

Von besonderem Interesse für uns ist der obere Teil des Kanals, denn er verbindet zu einem Funktionsblock vier Chakren des so genannten “Gefühlszentrums” [41]: Anahata, Vishuddha, Manipura und Ajna.

Führend in diesem Komplex sind natürlich das Anahata und das Vishuddha. Vom Manipura hängt bis zu einem gewissen Grade die Intensität der Emotionen ab, und durch das Ajna kommt es unter anderem zur Wechselwirkung mit dem hypothalamo-hypophysären Komplex, dem die hochwichtige Rolle zukommt, über das endokrine System die Gefühls- und Verhaltensreaktionen des gesamten Organismus zu koordinieren.

Nur jemand, der einen entwickelten Vorderkanal hat und ihn auch zu nutzen weiß, hat wahrhaft hohe positive Emotionen beim Umgang mit anderen Menschen und mit der Natur erlebt. Doch solche Menschen sind äußerst wenige: einer von Tausenden. Sehr selten ist der Vorderkanal ohne besondere Anstrengungen gut entwickelt.

Das System aus Wirbelsäulenmeridianen und Vordermeridian nennt sich nach chinesischer Tradition die “mikrokosmische Umlaufbahn”*. Durch Zirkulation in der “mikrokosmischen Umlaufbahn” wird eine der Stufen der Energieumwandlung im Organismus verwirklicht. Ziel ist es, im Organismus “goldenen Elixier” (so nannte man einst in der Alchemie die durch Transmutation gewonnene hochfeine Energie) herzustellen und zu akkumulieren.

Übungen mit der “mikrokosmischen Umlaufbahn” ergeben einen starken positiven emotionalen Effekt.

Die Chakren sind miteinander durch noch einen weiteren Meridian — dem Zentralmeridian — verbunden. Dieser breite Meridian vereinigt entwickelte Chakren, indem er vertikal durch die Mitte des ganzen Körpers verläuft. Er formt sich gleichzeitig mit der Entwicklung der Chakren: Bei Menschen mit unentwickelten Chakren ist er nicht nachweisbar. Die Kanalbreite entspricht in etwa dem Durchmesser der Chakren. Es ist ebenfalls eine sehr wichtige Energiestruktur des Organismus.

* * *

Beginnen wir nun mit der Sushumna. Man reinigt sie am besten mit einer großen visualisierten “Flaschenbürste”. Dazu verlassen wir den Körper durch das Anahata nach hinten, werden etwas größer als er und fangen dann an, mit beiden Händen die Sushumna mit der “Flaschenbürste” zu “schrubben”. Ein wichtiges Detail hier: Reinigen muss man auch den Durchgang zwischen Sushumna und Muladhara, und der hat seine Verlängerung nicht in gerader Linie abwärts vom Kreuzbein, sondern abwärts-vorwärts.

Danach kommt der Zentralmeridian an die Reihe. Die Arbeit mit ihm geht am bequemsten an speziellen Kraftorten, die einen Austritt des Bewusstseins unterhalb des Körpers begünstigen. Das heißt, bis zu diesem Zeitpunkt muss das Bewusstsein des Praktizierenden bereits durch die vorausgehende Übung soweit entwickelt sein, um unter den Körper austreten und dabei in einem feinenergetischen Zustand bleiben zu können.

Von unten im Zentralmeridian angelangt, sollte man seine Wände gut “waschen”, beispielsweise mit einem visualisierten nassen Lappen und mit Seifenschaum oder mit anderen passenden Mitteln.

Danach ist es recht wichtig, die Trennwand zwischen Sushumna und Zentralmeridian zu säubern. Dazu muss man gleichzeitig in beiden Meridianen sein, wobei man in die Sushumna von oben und in den Zentralmeridian von unten kommt. Dann werden die Trennwand zwischen ihnen und mögliche dunkle Flecke an ihr sichtbar. Die Beseitigung dieser Flecke trägt weiter zur Heilung des Körpers bei.

Nachdem die Sushumna gereinigt ist, kann die Arbeit mit der “mikrokosmischen Umlaufbahn” beginnen. Dazu dringt man von hinten in zwei untere Chakren ein, zieht ihre Energie an der Sushumna hoch, “distribuiert” sie über Meridiane durch den Kopf und senkt sie anschließend über den Vordermeridian zurück zu den unteren Chakren ab. Danach wiederholt man diese Übung einige Male. Hierbei werden grobstoffliche Energien, darunter zuvor krankheitserregende, im Sheng-Mo-Meridian in feinstoffliche transformiert.

Nach ersten Übungen mit der “mikrokosmischen Umlaufbahn” ist jeweils eine Tiefenentspannung im Savasana obligatorisch.

Im Weiteren kann man lernen, die Bewegungsbahn der Energie durch die “mikrokosmische Umlaufbahn” absichtlich zu verkrümmen, sodass der Energiestrom kranke Stellen mit erfasst (falls es noch welche gibt). Dies führt zu deren Heilung.

Wir haben damit begonnen, die Energie unter Einbeziehung der Sushumna durch die “Umlaufbahn” kreisen zu lassen. Später aber muss man lernen, dasselbe auch sowohl über die Chitrini wie über den körperumhüllenden “Energie-Kokon” zu tun. Dies alles führt zu weiterer Gesundung des Organismus und zur Verfeinerung des Bewusstseins. In unserer Praxis geschieht dies alles mühelos an entsprechenden Kraftorten — Zonen von besonderer energetischer Bedeutung für den Menschen. Suchen Sie doch in Ihrer Nähe nach welchen — vielleicht werden Sie ja fündig.

Zum Abschluss sei noch Folgendes angemerkt: Es gibt nicht zuletzt auch in unserem Land erfolgsarme Methodiken des chinesischen Qui Gong, bei denen versucht wird mit der “Umlaufbahn” zu arbeiten, ohne vorher die Chakren und Meridiane gründlich aufzuarbeiten. In solchen Fällen wird die ganze Arbeit lediglich auf der Ebene von Bildvorstellungen geleistet. Die reinigende, heilende und verfeinernde Wirkung bleibt dabei aus.

Der “Kokon”

Die oben erwähnten “Energie-Kokons” umringen die Körper aller verkörperten Lebewesen. (Man nennt sie noch “Ätherkörper”. Dieser Begriff hat jedoch eine “verwaschene” Bedeutung: Manche Autoren mögen damit auch andere Strukturen und Zustände bezeichnen, wenn sie einfach nicht wissen, wie diese zu nennen sind.)

Der “Kokon” besteht aus den summierten Biofeldern aller Körperzellen. Er ist mitunter mehrschichtig, kann also mehrere Energieschichten verschiedener Dichte aufweisen, die unterschiedlich weit vom Körper entfernt sind.

Bei gesunden Menschen ist der “Kokon” in etwa eiförmig. Vor kranken Stellen aber sind ihre Grenzen mitunter gewölbt oder eingefallen, was jeweils einer erhöhten oder verminderten bioenergetischen Zellenaktivität in den betroffenen Körperteilen entspricht. Dies ist wichtig für extrasensorische Diagnosen und durch ein Abtasten der “Kokon”-Grenzen mit der Hand feststellbar. Es ist aber wünschenswert zu lernen, den “Kokon” auch zu sehen.

Es ist am einfachsten, den eigenen “Kokon” und dann “Kokons” von anderen Menschen durch Hellsehen mit Hilfe folgender Methode zu sehen. Man muss die Konzentration des Bewusstseins (den „Sammelpunkt“, wie Juan Matus sagte) in die Zone von etwa 50 Zentimeter hinter den eigenen Fersen senken. Von dort aus kann man das Volumen im Inneren des Kokons sehen und seine Reinigung beginnen.

Die Reinigung des “Kokons“ ist eine wichtige Methode der Heilung, denn pathogene Energien können sich nicht im Körper sondern im „Kokon“ befinden.

Die “Wahrnehmungsblasen”

Zum Abschluss dieses Themas noch einige Erläuterungen. Der “Kokon” besteht aus zwei ungleichen Teilen, für die Juan Matus den Begriff “Wahrnehmungsblasen” [8] prägte. Die Bezeichnung geht zurück auf deren Ähnlichkeit mit den Schwimmblasen mancher Fische.

Der “Kokon” teilt sich in die “Wahrnehmungsblasen” auf Schlüsselbeinhöhe. Die obere “Blase” umfasst Kopf und Hals, die untere den übrigen Körper. Die obere “Blase” schließt somit das obere Dantian ein, die untere hingegen die übrigen Dantians und die Beine.

Die obere “Blase” hat große Bedeutung für Beziehungen zur materiellen Welt, die untere zu der nichtmateriellen. Der Praktiker nimmt von ihnen aus separat die Welt der Materie und andere Äonen wahr.

Das quantitative Bewusstseinswachstum und die Meditationsarbeit erfolgen vor allem über die untere “Wahrnehmungsblase”.

Ihr Hauptteil ist das mittlere Dantian: Durch Verfeinerung in ihm und Ausdehnung aus ihm heraus kommt man der Vollkommenheit näher. Ich unterstreiche dies jetzt zum wiederholten Mal, da es die absolute Grundlage für alle psychoenergetische Arbeit ist und weil Abweichungen von diesem Hauptkurs zu langem Umherirren und unnötiger Vergeudung der uns so teuren Zeit irdischen Körperdaseins führen.

Eine harmonische Entwicklung der zweitwichtigsten Komponente der unteren “Wahrnehmungsblase”, des unteren Dantian (des Hara), ist für meditative Erfolge ebenfalls unumgänglich. Sie jedoch für die Grundlage spirituellen Wachstums zu halten, wie unter anderem bei vielen Kampfkunstschulen üblich, ist ein grober Fehler.

Die Körperenergetik kann auch als in vier Längssegmente geteilt betrachtet werden. Sich diesem Thema zuzuwenden ist jedoch erst auf viel späteren Stufen des spirituellen Aufstiegs sinnvoll.

* * *

Solche Übungen ändern nicht nur uns zu unseren Günsten, sondern auch verändert sich die Einstellung anderer Menschen zu uns. Es wird angenehm, mit uns zu kommunizieren und einfach neben uns zu sein. Die Menschen beginnen bei uns spirituelle Ratschläge zu holen. Ich habe eine große Anzahl solcher Transformationen erlebt.

... Mir sind eben zwei komische Vorfälle eingefallen.

Einmal kam zu mir nach den meditativen Übungen eine Frau und beschwerte sich: Nun, Sie sagen richtige Dinge über die Liebe, aber was soll ich mit meinem Nachbar tun: er ist immer irritiert, wir sprechen nicht miteinander und begrüssen uns nicht seit Jahren! Ich antwortete ihr: schon heute abend beginnen Sie Ihre Liebe auf ihn direkt durch die Wand auszuströmen, nach der Formel “Kreuz des Buddha”. Im nächsten Unterricht, sagte sie: Ich tat, wie Sie mier empfohlen haben und am nächsten Morgen, wenn ich meinem Nachbar in der Küche begegnete, lächelte er mich an und sagte: “Warum begrussen wir uns nicht so viele Jahre? Wollen wir uns von heute an begrüßen!“

Und ein weiterer Fall. Eine junge Frau kam zu meinem Unterricht mit Tränen in den Augen. Ich fragte sie, was war geschehen? Sie sagte, sie sei am Strand gewesen und habe das “Kreuz des Buddha” ausgeführt. Plötzlich kam ein Kind an sie heran und sagte: “Tante, geh nicht dorthin, es ist eine Schlange dort!“. “Warum weinst du denn?“, fragte ich. Sie sagte: “Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ein Kind sich von selbst an mich wendete!“

Die Realisierung der Funktionen des spirituellen Herzens ist der erste ernsthafte Schritt eines Menschen auf dem Weg zu Gott. Das kann werden für ihn zu Beginn des Geraden Weges, zur vollständigen spirituellen Selbst-Verwirklichung, zur Vervollkommnung, zur Verschmelzung mit Gott im Aspekt des Schöpfers.

* * *

Alle Übungen mit Chakren sowie auch weitere meditative Übungen ist es am günstigsten, stehend und manchmal beim Gehen durchzuführen.

Entwicklung von “Kraft und Feinheit” (richtige “Kristallisation” des Bewusstseins)

Nur wenige Praktizierende können gleich im Anschluss an die oben geschilderten Lehrgänge zur nachfolgenden, höchsten Stufe des spirituellen Aufstiegs übergehen. Schnell vorwärts schreiten kann nur, wer die besagten Stufen schon in früheren Inkarnationen gemeistert hat und jetzt nur noch bereits Durchlaufenes wiederholt. Alle anderen müssen Zwischenstationen machen, um sich die erlernten Zustände fest einzuprägen.

Dies ist aber keine Aufforderung zum Nichtstun. Nein: Man sollte lesen, nachdenken, diskutieren, anderen hilfreich zur Seite stehen und immer aufmerksamer darauf “horchen”, wie Gott mein Tun beurteilt… Notwendig ist eine tiefere Harmonisierung mit der Natur, besonders frühmorgens. Es ist gut zu lernen, die besten Sänger unter den Vögeln zu erkennen und sich auf ihre Feinheit einzustimmen. Zu ihnen gehören Sing- und Schwarzdrosseln, Staren, Mönchgrasmücken und Gartengrasmücken, Rotkehlchen, Lerchen, Kron- und Waldschnepfen, Birkhähne, Schnepfen…

Praktiziert werden können auch spezielle Ästhetik-Übungen mit der Analyse der Werke verschiedener Genres der bildenden Kunst und mit dem Schaffen der Teilnehmer.

Ein Aufspeichern von “Kraft in Feinheit” (oder, nach der Terminologie Gurdijeffs [64], eine “Kristallisation” des Bewusstseins — analog zum Kristallwachstum) hingegen erreicht man auf dieser Stufe am besten durch Meditationen an speziellen “Kraftorten”, durch “Frierbäder” und “Meditationslauf”. Weitere Methoden der “Kristallisation” sind beispielsweise Übungen der “athletischen Gymnastik” sowie Varianten des sufischen “Wirbelns”, Beides auf der Basis spezieller Meditationen. Über sie in diesem Buch zu schreiben ist jedoch nicht zweckmäßig.

Die richtige “Kristallisation” erfolgt, so sei besonders unterstrichen, über eine Zunahme an Bewusstseinsenergie, welche im spirituellen Herzen gespeichert wird. Sie kann jedoch nur dann erfolgreich vonstatten gehen, wenn alle Dantians, also auch das untere, intakt und in genügendem Maße entwickelt sind.

Richtig ist nur jene “Kristallisation”, die von einem in den feinstofflichsten Äonen wachsenden Bewusstsein verwirklicht wird: So entwickelt man Göttlichkeit. Eine grobstoffliche “Kristallisation” kann Menschen, die sich von Tierkörpern ernähren und in groben, einer wahrhaft spirituellen Ausrichtung widersprechenden Emotionen leben, diabolisch werden lassen. Dieselben Übungen führen somit je nach dem inneren Zustand der Praktizierenden mitunter zu völlig entgegengesetzten Ergebnissen.

Nicht zuletzt deshalb ist es sehr gefährlich, esoterisches Geheimwissen an jemanden zu vermitteln, der nicht darauf vorbereitet ist, es auch richtig zu nutzen.

“Frierbäder”

Eine sehr gute Methode sowohl zur körperlichen Abhärtung (im üblichen Sinne) wie zur Erhöhung der energetischen Stärke des Organismus sind so genannte “Frierbäder”, also das Baden in eiskaltem Wasser.

Es wurde errechnet, dass “Frierbäder” die Häufigkeit katarrhalischer Erkrankungen um das 60-fache (!) reduzieren; bei anderen Krankheiten ist die Häufigkeitsabnahme etwa 30-fach. Als Therapiemittel sind “Frierbäder” unterstützend sehr wirksam gegen viele Krankheiten, darunter Ischias, Hypertonie, Hypotonie, Lungentuberkulose, Zuckerkrankheit, chronische Magen- und Darmerkrankungen, Entzündungen der Geschlechtsorgane, Menstruationsstörungen, Hauterkrankungen usw. [33,58].

Mit dem Kaltwasserbaden beginnen muss man nicht unbedingt, wie mitunter behauptet wird, im Herbst; man kann es auch bei strengstem Frostwetter tun. Zuvor ist es allerdings wünschenswert, die erörterten Methoden psychischer Selbstregulierung zu meistern. In diesem Fall begünstigen “Frierbäder” auf direkteste Art eine Etablierung der Angewohnheit, in feinsten psychischen Zuständen zu leben.

Das entkleidete Hinausgehen in die Kälte und das Eintauchen in eiskaltes Wasser wird dann nicht nur zu einem Willensakt, sondern auch zu einem dosierbaren und lenkbaren Selbstexperiment zur Aufrechterhaltung feinster Zustände in einer denkbar ungünstigen Umgebung. Hierbei ist es nützlich, sich maximal von körperlichen Empfindungen zu entidentifizieren und diese nur noch aus den feinen Tiefenebenen des umgebenden Raums heraus zu beobachten.

Bei einem “Kälteschlag” antwortet der Organismus mit einem energetischen Stress, der gefühlsmäßig positiv oder negativ gefärbt sein kann, je nach der ursprünglichen Einstimmung und der Fähigkeit zu psychischer Selbstregulierung. Das Energiesystem des Organismus erhöht dramatisch seine Aktivität. Eine intensive Wärmeerzeugung kommt in Gang. Die psychische Vorbereitung und die Entidentifizierung von Körperempfindungen erlauben es, die Luftkälte auch bei starkem Frost nicht zu spüren. Auch nach dem Ausstieg aus dem Eiswasser spürt man eine Zeit lang keinerlei Kälte, und bei leichtem Frost empfindet man sogar Hitze, weil der Organismus in großen Mengen Wärme erzeugt. Nach 10 bis 20 Minuten jedoch versiegen die Ressourcen des Organismus und es treten Kältegefühl und Zittern auf. Letztere Erscheinungen lassen bei fortgesetztem Training allmählich nach. Erwärmen kann man sich in solchen kritischen Momenten durch aktives Bewegen in einem warmen Raum am Feuer.

Es sind gerade die Stressbelastungen und die Demontage des Energiesystems des Organismus, die diesen trainieren und mobiler machen und seine Energiekapazität erhöhen.

Man muss sich ins Wasser mit dem Kopf eintauchen. Nachdem man ins Wasser kommt, soll man sofort mit dem ganzen Körper eintauchen, dann abwarten, bis der Atem beruhigt, und dann tauchen wieder den Kopf ins Wasser ein. Dabei kann man sehen, wie Klumpen dunkler Energie aus dem Körper hinausfliegen; das hat eine heilende Wirkung auf den Körper.

Zu den führenden Verfechtern der Kältehärtung gehörte in unserem Land Porfirij Kornejewitsch Iwanow, der an seinem Lebensbeispiel die Möglichkeit zeigte, mit allen Manifestationen der Natur harmonisch zu verschmelzen. Sogar bei stärkstem Frost ging er nur in Unterhose bekleidet und barfuss umher, badete im Winter mehrmals täglich in natürlichen Wasserbecken oder begoss sich mit Brunnenwasser, nächtigte ohne Kleidung im Schnee.

Wenngleich Eiswasserbäder gewiss das wirkungsvollste aller Abhärtungsverfahren ist, brauchen Sie nicht bedrückt zu sein, wenn es direkt neben Ihrem Haus kein dafür passendes Wasserbecken gibt. Sie können beispielsweise barfuss im Schnee umherlaufen und, wenn möglich, sich auch ohne Kleidung kurz darin niederlegen. Brunnenwasser wäre nach Möglichkeit ebenfalls zu empfehlen. Schließlich kann man in einer Badewanne mit kaltem Wasser liegen oder sich damit einfach aus einer Schüssel oder einem Eimer begießen.

Man bedenke aber: Wasser mit einer Temperatur über 8 Grad Celsius setzt die nötigen Energievorgänge nicht genügend in Gang; darin zu baden ist weniger effektiv und kann bei Untrainierten sogar zur Erkältung führen.

Kälteprozeduren können bei speziellen Trainings absolviert werden, um die Müdigkeit abzustreifen, sowie in all jenen Fällen, wo man unter Einfluss verschiedenartiger Ursachen die innere Harmonie verloren oder aufgehört hat, in sich Licht zu sehen.

Alle Kälteprozeduren sollten unbedingt unter Einbeziehung der psychischen Selbstregulierung durchgeführt werden, nicht allein durch Willensakte. Auch sind Versuche, den Effekt durch heftige Temperaturkontraste zu verstärken, nicht zweckdienlich. Wenn Sie sich also beispielsweise mit kaltem Wasser aus einer Schüssel oder einem Eimer begießen wollen, dann tauchen Sie darin zunächst die Hände, spüren, wie Ströme segensreicher Frische und Freude an ihnen hochkommen. Danach waschen Sie das Gesicht und verspüren die dadurch eintretende Frische und Freude. Schütten Sie sich nun einige Handvoll Wasser auf den Kopf und stellen sich dabei vor, es sei Wasser aus einer frühlingshaften aufgetauten Wiesenpfütze, es sei der Frühling selbst. Dann bekommen Sie den aufrichtigen Wunsch, den ganzen Körper mit diesem Wasser zu vereinen!

Nach dem Begießen oder Baden beobachten Sie die Energievorgänge im Organismus. Sie können dort ein hellweißes Lichtfeuer aufflammen sehen; dieses gilt es jetzt gleichmäßig zu entfachen und über das gesamte Körperinnere zu verteilen. Dieses Feuer heilt und befreit von grobstofflichen Energien.

Zum Abschluss dieses Kapitels sei noch Folgendes gesagt: Auch ohne vorheriges Erlernen der psychischen Selbstregulierung haben “Frierbäder” viele Menschen von schweren, als unheilbar geltenden Krankheiten einschließlich Krebs errettet. Bekannt sind zahlreiche Fälle von schneller Heilung durch diese Methode, unter anderem bei Atmungserkrankungen im akuten Stadium. Frierbad-Enthusiasten verfügen inzwischen über bestimmte Erfahrungen bei der Behandlung von Kinderkrankheiten; auch diese Frage verdient ein tiefgründiges Studium.

Doch ein Allheilmittel sind Frierbäder nicht. Nicht immer wirkungsvoll sind sie etwa bei chronischen Erkrankungen, die mit einer leicht erhöhten Körpertemperatur einhergehen. Offenbar fehlen dem Organismus dann die Energieressourcen, die durch das Hineintauchen in eiskaltes Wasser aktiviert werden.

Solchen Kranken hilft viel eher das Gegenteil, und zwar hyperthermische(unter Einsatz hoher Temperaturen stattfindende) Bäder [47].

Unzulässig ist auch ein Nötigen zu Frierbädern, auch nicht zu Heilzwecken. Es ist nämlich gerade die psychische Bereitschaft, die in erheblichem Maße die Wirksamkeit vorherbestimmt.

Der Meditationslauf

Eine kraftvolle Methode, um das Energiepotenzial des Organismus zu erhöhen und das Energiesystem zu entwickeln, ist der Meditationslauf. Erarbeitet wurde die Methodik ursprünglich von spirituellen Suchern des Tibets (Lung-gom-Lauf). In unserem Land wurde sie populär in einer Gruppenvariante durch das Bemühen von Jan Iwanowitsch Koltunow (Moskau).

Die Methode besteht im Kern darin, bei einem lang andauernden, langsamen Gruppenlauf Pranayamas und Meditationen zu absolvieren. Diese: a) lenken von Körperempfindungen und damit auch von etwaiger Müdigkeit ab, b) erzeugen einen dauerhaft positiven Gefühlszustand, c) trainieren die Fähigkeit zur Konzentration, Visualisierung und Meditation, d) entwickeln “persönliche Kraft” (Bewusstseinskraft), e) ermöglichen gleichmäßige, harmonische Belastungen von Muskel-, Koronar-, Atem- und anderen Systemen des Organismus usw.

Der Meditationslauf in einer Gruppe von 5 bis 50 und mehr Menschen wird von einem Übungsleiter angeführt, der ununterbrochen (eben ununterbrochen!) die Übungen vorgibt.

Im Unterschied zu der statisch ablaufenden psychischen Selbstregulierung finden beim Meditationslauf sämtliche Übungen auf einem unvergleichlich höheren Energielevel statt, was sie wesentlich effektiver macht.

Die psychische Miteinstimung aller Teilnehmer und die gleich bleibende Muskelarbeit fördern eine höhere Konzentration.

Die Methode zu nutzen wird erst mit einem Grundlagenwissen über psychische Selbstregulierung sinnvoll. Unvorbereitete Anfänger der Gruppe anzuschließen ist nicht wünschenswert, denn jeder, der nicht in der Lage ist, an der Meditationsarbeit gruppensynchron teilzunehmen, wird alle anderen bei der Arbeit stören.

Nachstehend präsentieren wir unsere eigene Modifikation der behandelten Methodik. Es ist ein Modellprogramm für annähernd zwei Stunden (die Aufwärmzeit nicht eingerechnet). Wie aus der nachfolgenden Darlegung ersichtlich wird, dient das Programm als Übergangsstufe zu den unten geschilderten fortgeschrittensten Methoden spiritueller Arbeit.

Das Anfangstraining sollte auf maximal 30-minütiges Laufen begrenzt sein. Später kann die Belastung schrittweise gesteigert werden.

Aufgrund der trainingsbedingten Umbauvorgänge in den Muskeln ist eine Erhöhung der Eiweißmenge (Milchprodukte, Eier, Nüsse, Pilze u.a.) in der Nahrung notwendig. Nach dem Training tut ein Glas Milch gut.

Eine wichtige Anmerkung zu dem Thema: Bei Frauen kann es bei intensivem Lauftraining mitunter zum Menstruationsstopp kommen. Das Phänomen ist gut bekannt in der Sportmedizin und bietet keinen Grund zur Besorgnis.

Bei morgendlichem Training kann man sich auf ein Glas Wasser mit etwas Honig oder Konfitüre beschränken. Wird tagsüber oder abends trainiert, sollte die Nahrung einige Stunden vor dem Training eingenommen werden. Mit einem vollen Magen ist das Laufen nicht gut möglich.

Die Kleidung beim meditativen Gruppenlauf sollte leicht sein. So ist bei einer Lufttemperatur über null Grad Celsius ein gewöhnlicher Trainingsanzug ausreichend. Bei minus zehn und unterhalb davon kann man sich zwei Paar Trainingshosen anziehen, dazu einen leichten Pullover und eine Mütze. Aber auch leichtere Kleidung ist in Ordnung. Auf jeden Fall darf bei diesen Übungen der Körper nicht überhitzt werden.

Bei sommerlicher Hitze ist es sinnvoll, die Laufroute an natürlichen Wasserbecken anzulegen und hin und wieder Bade-Zwischenstopps zu machen. Noch besser ist es, morgens zu laufen und tagsüber am Wasser zu bleiben. Dies ist eine gute Zeit für Gespräche oder etwa auch für ein Erkunden der Nahrungsressourcen des Waldes.

Im Winter kann man den Lauf bei einem Eisloch beenden — selbstverständlich falls nebenan ein warmer Raum oder ein zuvor entfachtes großes Feuer vorhanden ist.

Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, kann man mit einer Dusche vorlieb nehmen. Unmittelbar nach dem Lauf sollte man den Körper waschen, andernfalls ist schlechtes Befinden oft die Folge.

Dem Lauf vorausgehen soll eine intensive Aufwärmung unter Einbeziehung aller Gelenke und Muskeln des Körpers (Methodik siehe oben). Im Winter bietet sich für Aufwärmübungen ein geschlossener Raum an, um danach gut erwärmt in die Kälte zu gehen.

Und dann beginnt der Lauf. Der Trainingsleiter läuft hinter der Gruppe her, damit alle seine Stimme hören. Am Anfang gibt er Hinweise zur Erhaltung der richtigen Körperstellung:

— Achtung auf die Körperstellung. Der Oberkörper bleibt aufrecht. Man kann sich sogar leicht nach hinten beugen. Die Körperlage sollte so sein, dass die Rückenmuskeln sich nicht anspannen. Entspannt jetzt die Rückenmuskeln. Werft den Kopf leicht zurück. Entspannt die hinteren Halsmuskeln.

Achtung auf die Füße. Stellt sie gerade, ohne die Zehen seitwärts auseinander zu bringen. Die Füße sind entspannt. Sie berühren weich und sanft die Erde. Entspannt jetzt die Muskeln der Unterschenkel und Hüften. Das Gefühl ist: Die Beine sind die ganze Zeit über entspannt, der Aufprallmoment nicht spürbar.

Achtung auf den Brustkasten. Er ist leicht angehoben. Der Eindruck dabei: Die Schlüsselbeine sind von oben auf ihn aufgesetzt, wie Brettchen; fühlt sie. Der Brustkasten bleibt während des gesamten Laufes gestreckt.

Atmet mit der Brust ein — und lasst sie so in gestrecktem Zustand. Lockert den Bauch; er soll aber nicht schlapp hängen, wenn der Brustkasten gestreckt ist.

Achtet darauf, dass der Körper sich nicht nach vorn beugt, sonst wird er bald müde. Fixiert die richtige Körperlage. Achtung auf die Hände: Sie sind gelockert und baumeln frei.

Stellt euch vor, eure Stirn ist mit einem langen Draht an ein fernes kosmisches Objekt gekoppelt. Der Körper ist untergehängt; er ist entspannt und berührt kaum die Erde.

Die Bewusstseinskonzentration wandert jetzt herunter ins Muladhara-Chakra. Richtet euren Blick von ihm aus ins Zentrum der Erde. Ihr seht dort ein Meer aus Feurigem Licht. Schickt dorthin aus dem Muladhara heraus einen Strahl. Er erreicht jetzt den Aufbewahrungsort jener Kraft… Ein starker Energie-Rückimpuls lässt den Strahl hinaufschnellen; er füllt die Chakren, den ganzen Körper. Wiederholt nun die Übung. Konzentration auf das Muladhara. Sendet euren Signalstrahl zur Erdmitte…, ihr bekommt zurück den Kraftimpuls!… Spürt die Energie in den Chakren. Der ganze Körper ist voller Kraft und Licht, er ist entkrampft, die Energie in ihm verdichtet sich… Wiederholt das noch und noch einmal…

Ihr seht unter der Erdoberfläche in 30 Meter Tiefe einen gigantischen, mit seinem Lufttrichter nach oben gewandten Staubsauger. Macht diesen jetzt an, und er wird alle dunklen Energien in euch und um euch herum in sich einsaugen und zur Verbrennung ins Zentrum der Erde schicken. Ihr habt den Motor eingeschaltet, er ist losgeheult, der Luftzug wächst… Ihr schaut in den Raum um die Gruppe herum, beobachtet, wie dunkle Energien in den Staubsauger eingezogen werden, wie sie herunterfliegen. Verfolgt ihren Weg… Sie rasen mit enormer Geschwindigkeit auf die Erdmitte zu — und verschwinden dort…

Ihr prüft den Raum unmittelbar um den Körper eines jeden von euch herum in einem Meter Entfernung. Knipst den Schalter — die Motorkraft hat sich verdoppelt. Ihr beobachtet, wie dunkle Fetzen losbrechen und heruntergewirbelt werden. Ihr prüft genau den Raum um den Kopf…, den Hals…, den Brustkasten…, den Bauch…, das Becken…, die Hüften…, die Unterschenkel…, die Füße…

Und jetzt richtet eure Aufmerksamkeit auf das Innere eurer Körper. Schaltet noch einmal. Die Motorkraft hat sich vervierfacht! Der Motor heult jetzt noch lauter, der Staubsauber fängt an zu zittern. Ein gewaltiger Luftzug reißt alles Dunkle, was noch im Körper blieb, von ihm ab. Ihr prüft Kopf, Hals, Brustkasten, Bauch, Becken, Beine… Der Körper füllt sich von oben mit reinstem Licht; es ersetzt das, was weg ist…

Wendet die Handflächen nach oben. Auf ihnen ist je ein kleiner Tennisball aus weißgoldenem Licht. Legt die Bällchen von einer Hand auf die andere. Sie werden immer heller, leuchtender. Packt sie in eine Kugel auf der linken Handfläche. Nun werdet ihr diese Kugel mit eurer Anahata-Energie aufblasen.

Muladhara von unten — “einatmen”, Anahata — “ausatmen” vorwärts in die Kugel. Muladhara — “einatmen”, Anahata — “ausatmen”. Wiederholt es 10 Mal. Die Kugel ist jetzt so groß wie eine stattliche Wassermelone… (noch ein paar “Ausatmungen” in die Kugel). Sie ist jetzt ein Meter im Durchmesser… Alle Kugeln verschmelzen zu einer Gesamtkugel… Schaut jetzt aus dem Inneren der Kugel auf deren Hülle. Sie trennt uns fest vom umgebenden Raum. Im Kugelinneren herrscht eine extrafeine glasklare Umgebung, erfüllt von hellem Licht. Das Atmen fällt darin erstaunlich leicht, zu empfinden ist eine verwundernde Leichtigkeit, Schwerelosigkeit… Es scheint, als ob alle Körper innerhalb der Kugel miteinander verschmelzen, zu einem einzigen Organismus… Lauft weiter in der Kugel.

Machen wir jetzt eine Serie von Pranayamas. Es geht jetzt darum, Licht zunächst über die Beine “einzuatmen” und über das Muladhara nach vorn wieder “auszuatmen” und dabei alles hinausstoßen, was seine Bewegung behindert. Es ist jenes Licht, das unter der Erdoberfläche in Hülle und Fülle zu sehen ist. Linkes Bein — “einatmen”, Muladhara — “ausatmen” (3 bis 4 Mal). Rechtes Bein — “einatmen”, Muladhara — “ausatmen” (3 bis 4 Mal). Linkes Bein — “einatmen”, Svadhistana — “ausatmen” (und so weiter durch alle Chakren). Muladhara — “einatmen”, Anahata — “ausatmen” (3 bis 4 Mal). Wirbelsäule von unten — “einatmen”, Ajna — “ausatmen” (3 bis 4 Mal). Linkes Bein “einatmen”, die ganze rechte Körperseite — “ausatmen” (3 bis 4 Mal). Rechtes Bein — “einatmen”, linke Körperseite — “ausatmen” (3 bis 4 Mal). Linker Arm — “einatmen” — über das Anahata — rechter Arm — “ausatmen” (und umgekehrt). Muladhara von unten — “einatmen”, Sahasrara nach oben — “ausatmen” (mehrere Male; dann entsteht ein beständiger Lichtstrom). Bringt den Lichtstrom zum Stoppen, beobachtet die über euch gebildete Lichtwolke; sie will in euch einfließen, öffnet euch unter ihr, lasst sie herein, füllt euch mit ihrer zarten Reinheit…

Jeder von euch hat zwischen den Händen eine winzige Sonne. Schaut auf ihr goldenes Licht, fühlt ihre Zärtlichkeit… Die Sonne löst sich in den Händen auf…, absorbiert jetzt ihre Wärme und ihr Licht durch die Arme ins Anahata, spürt den angenehmen Druck im Chakra. Und jetzt werden wir aus dem Anahata heraus das Licht und die Wärme der Sonne auf alles Lebende um uns herum ausstrahlen…

Die Konzentration geht jetzt exakt in den rechten Teil des Anahata. Findet dort die feinste Lichtebene und werft alle gröberen Schichten aus Chakra. (Dasselbe tut jetzt bitte im rechten Teil von Vishuddha, dann Ajna, Sahasrara, im linken Teil von Sahasrara, Ajna und so weiter im Kreis herum.)

Seht euch als eine Füchsin. Die rötlichbraune Füchsin mit einem großen buschigen Schwanz läuft graziös durch den Wald. Laufen ist für die Füchsin ein natürlicher Zustand. Lauft über weiches, grünes Moos zwischen Baumstämmen hindurch, inmitten von Büschen und Steinen. Lauft, ohne auf irgendetwas um euch herum zu achten. Die Füchsin hat vor sich ein Ziel: Sie soll der aufgehenden Sonne begegnen. Vor ihr liegt ein nackter, waldloser, sanft aufsteigender Hügel. Lauft seinen Hang hinauf bis zur Spitze. Oben angekommen erstarrt ihr in der Bewegung. Ihr steht auf der Hügelspitze und seht, wie hinter dem Wald die Scheibe der aufgehenden Sonne langsam emporsteigt. Zitterndes Erwarten, Bereitschaft… Die Sonne steigt auf und berührt mit ihrem Licht den Hügel. Jetzt ist sie aufgegangen. Schaut auf ihr Rund. Strömendes Licht ergießt sich aus der Sonne und füllt den Körper. Der Körper wird voll von Licht, das Licht verdichtet sich, wird flüssig. Füllt damit den ganzen Körper vom Schweif bis zu den Augen… Das verflüssigte Licht wird im Körper immer dichter…

… Und jetzt ist jeder von euch ein märchenhafter Damhirsch. Sprung — ihr schießt in die Höhe, genießt die Freiheit, der Körper füllt sich mit Glück, mit dem Jubel seines Flugs über Wälder und Fluren des hellen Morgens, im Gold des Sonnenlichts. Ihr seid überfüllt mit Glück, Begeisterung, Wonne. Ihr atmet mit voller Brust die warme Windfrische, vermischt mit Sonnenlicht. Tief unter euch — ein Waldfluss und mit Gras und Büschen bedeckte Hügel. Eine leichte Windwelle durchläuft das Blattwerk der Bäume. Ihr nähert euch der Erde. Ein Blumenaroma strömt euch entgegen. Ihr berührt die Erde, stößt euch wieder ab, schnellt wieder in den Lichtraum hinein, und wieder die unermessliche Flugfreude!… Ihr spürt warme Sonnenstrahlen an eurem zartweichen Fell, ihr lächelt der Sonne entgegen, der ganzen Welt, allem Lebenden ringsum: den Blumen, Gräsern, Vögeln, Bäumen, Käfern, Schmetterlingen, Tieren, Menschen! Man möchte alle mit dem Licht der Freude erfüllen, die verhärteten, groben Seelen zum Schmelzen bringen… Welch ein Glück, in Harmonie zu leben mit allen und allem, in Liebe!

Kehrt jetzt zurück in euren laufenden menschlichen Körper. Beginnt jetzt damit, um ihn herum eine “Hülle” aus Licht zu formen. “Bandagiert” den Körper von unten in 50 Zentimeter Entfernung vom Körper mit breiten Bandagestreifen im Uhrzeigersinn, gesehen von unten. Formt eine Hülle um eure Füße…, um die Schienbeine…, Hüften…, Becken…, Bauch…, Brustkasten…, Hals…, Kopf…, tastet mit den Händen eures Bewusstseins von innen die Hüllenwände ab… Ihr seht über euch euer Spiegelbild, gleichsam einen Doppelgänger, der mit den Füßen nach oben läuft. Formt die “Hülle” jetzt weiter um seinen Körper: um den Kopf…, den Hals…, Brustkasten…, Bauch…, Becken…, Hüften…, Schienbeine…, Füße…, ihr löst euch von der “Hülle” und fliegt fünf Meter hoch. Schaut nicht nach unten. Genießt die Kühle des Windes, die Weite, die Freiheit… Ihr steigt höher über den Park (Wald, Allee, Stadion). Rings um euch fliegen Vögel umher, begrüßt sie. Ihr fliegt hoch unter die Wolkenschicht (wenn vorhanden) und betrachtet sie von unten. Bereitet euch vor, euch durch sie hindurchzuschlagen, dorthin, wo die Sonne glänzt (falls zu einer hellen Tageszeit gelaufen wird). Eine Sekunde lang verwandelt euch in eine kleine Rakete und schießt dorthin, in eine Welt von Freude und Licht! Das Sonnenlicht strahlt von den weißen, funkelnden Wolken unten wider. Eure Freude glänzt und funkelt in hellen Sonnenstrahlen! Ihr berauscht euch am Licht, füllt euch mit seiner Freude!

Und jetzt richtet euch ins Kosmos, verlasst das Sonnensystem… Ihr schwimmt im endlosen Weltraum… Ringsum sind Sterne… Die Stille… Spürt in aller Fülle die Ewigkeit und Unendlichkeit des Weltalls… Die Sterne flimmern… Es ist der Puls des Kosmos. Geht in diesen Rhythmus ein. Die Sterne flimmern rhythmisch. Stille. Frieden. Ewigkeit und Unendlichkeit…

Und jetzt geht es wieder zurück. Ihr nähert euch der Sonne. Sie wird immer größer und größer, ihr taucht ein ins Geburtslicht ihrer sanften Strahlen, erfüllt euch wieder mit ihnen, berauscht euch an der Begeisterung! Ihr schwebt über blendend weißen Wolken, taucht durch sie hindurch; unter ihnen ist die Oberfläche unseres Heimatplaneten, Wälder, Flüsse, Felder, Dörfer und Städte… Ihr geht herunter. Ihr fliegt über der Erdoberfläche und überstrahlt alles Lebende mit dem in eurer Körpern angesammelten Sonnenlicht… Schenkt eure Zärtlichkeit den Tannen, Birken, Vögeln, Tieren, Menschen… Wünscht allen Menschen, sie mögen in einer Welt der Harmonie mit allen und allem leben… Gießt das Licht eurer Liebe in alle verwahrlosten, verhärteten Herzen. Mögen sie von ihrer Grobheit loskommen, von Hass, Gewaltsamkeit, Eigennutz, Lüge, Trunksucht! Möge die ganze Welt mit der Glückseligkeit von Frieden und Liebe erfüllt werden! Mögen sich alle Herzen mit Sonnenlicht füllen!

Ihr steigt hinab über unsere Stadt, über den Park, noch tiefer; ihr schaut auf die Gruppe die unten laufenden Menschen, es sind eure Körper, ihr nähert uns ihnen und vereint euch mit ihnen.

Sogleich geht ihr herunter ins Muladhara, sendet aus dem Muladhara einen Strahl ins Zentrum der Erde und bekommt einen Kraft-Rückimpuls, der die Chakren und den ganzen Körper füllt… (letztes Element 3 bis 4 Mal wiederholen).

Wir arbeiten jetzt ein wenig mit der “mikrokosmischen Umlaufbahn”. Anschließend empfindet ihr euch nacheinander im Anahata…, im Manipura…, im Svadhistana…, im Muladhara…, wieder im Svadhistana…, im Manipura…, im Anahata…, im Vishuddha…, im Ajna…, im Sahasrara…, über dem Kopf… Ihr badet im Licht, fliegt frei, empfindet Freude und Herzlichkeit, spürt das feine, läuternde Sonnenlicht!

Nun macht ihr allmählich eure fliegende Form kompakter, indem ihr wie mit einem Magnet feinstes Licht in sie presst… Die fliegende Form nimmt nach und nach die Eigenschaften eines menschlichen Körpers an, sie wird fest, füllt sich mit Licht, beginnt selber zu scheinen wie die Morgensonne, wird zu einem “sonnigen Doppelgänger”. Ihr seid langsam wieder im Körper. Ihr fühlt in euch dichtes Sonnenlicht, eine kostbare Ladung von Goldelixier. Verfolgt jetzt, wie es sich gleichmäßig im ganzen Körper verteilt.

Zwischen euren Handflächen platziert ihr jetzt eine ballgroße Kugel aus weißgoldenem Licht. Ihr bringt sie gegenüber dem Manipura an. Hinten im Manipura setzt ihr ein Rohr an, durch das ein Lichtstrom in das Chakra und danach in die Kugel fließt. Das Licht in der Kugel wird zunehmend dichter (aber sie bläst sich nicht auf). Die Kugel ist jetzt randvoll mit Licht, das Rohr habt ihr wieder abgetrennt und aufgelöst. Konzentration auf die Kugel. Es beginnen darin innere Vorgänge, die zu einer kolossalen Druckzunahme führen! In der Kugel tobt ein weißgoldenes Feuer von feinster Natur!… Führt jetzt die Kugel mit euren Händen ins Manipura ein. Das Chakra platzt beinahe von der ihm zugeführten Kraft! Der ganze Körper füllt sich mit unglaublicher Macht!… Es ist schwer, den Körper zu halten; er will riesige Sprünge machen, dahinrasen… Aus dem Manipura steigt langsam ein rotes Dreieck hervor… Es zieht den Körper an der Bauchmitte hinter sich her… (In 1 bis 2 Minuten wird die Beschleunigung abgebrochen mit dem Kommando: Dreieck auflösen!… Voranläufer, lauft an der Stelle! Kommt jetzt dichter aneinander. Manipura — “einatmen”, Vishuddha — “ausatmen” (mehrere Male).

Vor eurem Anahata stellt ihr euch eine weißrosafarbene duftende Rose vor. Die Strahlen der aufgehenden Sonne glänzen und strömen in Tautröpchen an zarten Blumenblättern herab. Führt eine Blume ins Anahata ein. Das Chakra füllt sich mit sanftem Aroma. (Blumenbilder werden dann in alle Chakren eingeführt.)

Taucht jetzt ins Blau der hellen Morgensonne ein. Führt dieses Licht in den Körper ein, füllt damit den Raum innerhalb des Körpers… Jetzt füllt ihr den ganzen Körper mit goldenem Licht der aufgehenden Sonne…

(Wenn jetzt Winter ist und es sauberen Schnee gibt, kann man sich die Schuhe ausziehen und barfuß auf dem Schnee umherlaufen.)

Wir laufen weiter. Konzentration in der Mitte der Hände. Es taucht dort pulsierende Wärme auf. Spürt den Puls in den Händen! Spürt den Puls! Der Puls! Konzentration in den Kuppen der großen Finger. Es erscheinen dort Wärme und Puls! Spürt den Puls! Der Puls! (und so weiter in den Fingerzwischenräumen und in allen Fingerspitzen).

Spürt die Hände. In ihnen ist pulsierende Wärme, Puls! Der Puls! Ihr spürt die Hände als ein Ganzes mit dem Brustkasten, mit dem Kopf, ihr spürt den Puls im ganzen Oberkörper! Der ganze Körper wird zu einem pulsierenden Herz! Ihr empfindet euch als ein pulsierendes Herz! Dieses vergrößert sich um das Doppelte, um das Zehnfache… Riesiges pulsierendes Herz, ein unermüdliches mächtiges Organ, erfüllt von heißem Blut, in ihm ist eine immense, unversiegbare Kraft!… Ihr pulsiert!… Ihr empfindet euch als ein pulsierendes Herz!… Ihr schrumpft jetzt allmählich wieder, werdet kompakter, ihr spürt wieder den Körper und füllt darin die geballte Kraft dieses gigantischen Herzens…

Richtet euren Blick in den Raum über dem Kopf. Ergießt euer Bewusstsein im umgebenden Raum. Konzentriert euch auf die Pflanzen um euch herum: das Gras, die Blumen, die Büsche, die Bäume. (Im Winter werden entsprechende Ausnahmen gemacht.) Spürt ihren Zustand, richtet eure Herzlichkeit auf sie… Stimmt euch auf den Gefühlszustand der Singvögel ein und sendet ihnen eure Liebe.

Von hinten kommt eine Wand aus Wind und Licht auf uns zu. Subtilstes Licht der feinstofflichsten Art weht durch eure Körper hindurch und trägt alles Grobstoffliche fort. Die Hülle ist abgeweht, ihr fühlt euch körperlos, schwebend in dem von Licht-Wind angepeitschten Weltraum. Ihr verschmilzt alle zu einer großen Kugel und schwebt…

Jetzt nimmt jeder erneut seine Individualität an, ihr materialisiert sich nun als weiße Schwäne. Ihr fliegt empor in den Strahlen der Morgensonne. Über euch ist das Himmelblau, hellweiße Wolken schweben dahin. Ihr genießt den Flug, spürt die Wärme des zarten Sonnenlichts. Die Federn vibrieren leicht in den warmen Luftströmen. Ihr bewegt sanft die Flügel, genießt den Flug. Schaut jetzt nach unten. Dort ist ein Fluss; er schlängelt sich durch einen Wald und trägt sein Wasser in einen großen See mit mehreren Inselchen. Ihr fliegt hinunter zum Wasser. Ihr nähert euch der glasklaren Wasseroberfläche. Jetzt berührt ihr das Wasser mit euren Füßen, gleitet weich darüber, kommt zum Stehen, schaut euch um… Alle Schwäne unterhalten sich herzlich miteinander in ihrer melodischen Schwanensprache. Ihr schwimmt aufeinander zu, breitet die Flügel aus, legt den Kopf euren Schwarmfreunden auf die Rücken. Das Vishuddha erfüllt sich von der Glückseligkeit dieses Augenblicks.

Die ganze Gruppe schwimmt jetzt zu einer grünen Schilfinsel, ihr bewundert dessen Spiegelbild im Wasser. Na, und jetzt geht es wieder in die Luft! Ihr fliegt sanft auf und richtet euch mühelos zur Sonne. Ihr steigt immer höher und höher… Das Sonnenlicht strömt in eure Körper ein, verdichtet sich darin und füllt ihn vom Schwanz bis zu den Augen. Ihr strebt der Sonne entgegen und füllt euch mit dichtem goldenem Licht… Der ganze Körper wird angefüllt mit fester, schwerer, wonniger Lichtkraft, mit der unwandelbaren Kraft der Liebe…

Ihr fliegt jetzt herunter, zurück in eure menschlichen Körper. Im Körper verteilt sich ein goldener Treibstoff des Lebens, vor allem in den unteren Chakren. Von oben strömen neue Portionen desselben dichten Lichts in den Körper, der Körper füllt sich damit randvoll…

(Übung zur Bewältigung steiler Steigungen auf der Laufroute:) Durch das Muladhara weht auf uns von der Erde unten ein starker Strom weißen Lichts. Er füllt den ganzen Körper wie die Hülle einer Luftkugel. Der Körper bläht sich auf, wird schwerelos… Er ist bereits kaum zu halten auf der Erdoberfläche, er will abheben, will hochfliegen; eure Füße können sich nur mit Mühe auf dem Pfad halten… Es bedarf großer Anstrengung, um mit den Füßen auf der Erde zu bleiben…

Eure Aufmerksamkeit ist jetzt im Anahata zentriert; aus ihm heraus betrachtet ihr die Welt um euch herum…, jetzt kommt ihr ins Manipura, schaut aus ihm heraus…, jetzt ins Svadhistana…, ins Muladhara…, wieder ins Svadhistana…, ins Manipura…, ins Anahata…, ins Vishuddha…, Ajna…, Sahasrara…, ihr befindet euch über dem Sahasrara in Form einer hellen, diskusförmigen Wolke… Ihr zieht Licht an euch heran, werdet immer heller… Ihr vereint euch zu einem großen Diskus. Der Diskus fängt an, feinstes Licht aus der Umgebung anzuziehen und sich damit zu füllen… Das Licht im Diskus flammt auf… Je dichter das Licht im Diskus, umso intensiver pumpt er Energie in sich herein… Ihr sammelt in euch kolossale Kräfte an… Der Diskus ist jetzt in der Lage, sich im Nu, gedankenschnell, im Raum zu bewegen… Ihr kommt in himmlische Höhen, ins grell scheinende Sonnenlicht… Jetzt seid ihr hinter euren laufenden Körpern… Und jetzt weit vorn… Eure laufenden Körper ziehen Lichtstreifen an. Jeder Streifen heftet sich an die Bauchmitte des laufenden Körpers. Ihr nehmt euren Körper ins Schlepptau. Der Diskus gewinnt langsam an Geschwindigkeit, die Streifen spannen sich an… Ihr zieht eure Körper im Schlepptau an der Bauchmitte, die Geschwindigkeit nimmt gleichmäßig zu… Die Streifen verwandeln sich in Nabelschnüre. Die Energie des Diskus fließt über sie in den Körper. Der Körper füllt sich mit jener Kraft, die dem Diskus eigen war, und mit den Eigenschaften, die ihm eigen waren…

Jeder empfindet sich jetzt wieder als eine kleine Wolke über seinem laufenden Körper. Ihr zieht aus dem umgebenden Raum Licht an. Durch dieses Licht verdichtet ihr euch zur menschlichen Form, jeder von euch wird zu einem “sonnigen Doppelgänger”, der gleichsam im zweiten Stock über dem Kopf des auf der Erde laufenden Körpers läuft. Ihr empfindet euch restlos dort, im zweiten Stock. Ihr lauft inmitten von goldenem Licht, nimmt dieses Licht in euch auf… Das Licht im Körper des “sonnigen Doppelgängers” wird immer dichter, immer kompakter… (Sinnvoll sind hier auch die Buddhakreuz-Meditation, Pranayamas und sonstige Übungen, während man sich “im zweiten Stock” empfindet.)

Kommt jetzt herunter auf die Erde, rechts vom laufenden Körper. Nehmt diesen mit der linken Hand an seiner rechten Hand. Ihr lauft jetzt zusammen, nebeneinander her, und haltet euch bei den Händen. Fließt über in den laufenden Körper und vereint euch mit ihm. Spürt die sich im Körper verbreitende segensreiche Goldelixier-Kraft

Achtung auf das Muladhara. Ihr spürt es wie ein festes Fundament. Ein Haus, das darauf gebaut wird, wird von allen Unbilden verschont. Ihr fühlt die Kraft des Goldelixiers im Muladhara. Vereint jetzt das Muladhara durch einen Strahl mit dem Feuerlicht im Zentrum der Erde und füllt es auch noch mit dieser Kraft auf. Das Muladhara ist nun randvoll mit dichtem Licht, mit Energie, mit Kraft.

Geht jetzt zum Gehschritt über; ihr wundert euch, wie ungewöhnlich es ist zu gehen. Der Lauf war ja ein natürlicher Körperzustand geworden, nicht wahr? Betrachtet eure Atmung und euren Puls. Sie sind wie beim üblichen Gehen.

Nach dem Lauf sollte man ein Bad oder eine Dusche nehmen; gut sind auch Entspannungs- und andere Übungen.

Es sei bemerkt, dass die beeindruckende Leichtigkeit und das Erfülltsein von positiven Emotionen, die beim Gruppen-Meditationslauf entstehen, beim Einzellauf nicht erreichbar sind.

Nachstehend nun einige weitere Meditationen, die ins Laufprogramm aufgenommen werden können:

“Buddha-Kreuz” unter dem Diktat des Trainingsführers.

Im “zweiten Stock” weicht man vom ursprünglichen Weg ab und vollzieht die vom Trainingsführer vorgegebenen Handlungen fernab davon.

Beim Laufen auf einem Wald- oder Parkpfad “vergrößert” man die vom Anahata-Chakra ausgehenden Arme unt berührt mit ihnen, sanft streichelnd, die Baumwipfel.

Man läuft dem Körper voraus, dann läuft man zusammen, nimmt ihn bei der Hand, schubst ihn in den Rücken, vorwärts. (Diese Meditation wird leicht zu einem heiteren, lustigen Spiel; zufällige Zeugen dieser Momente sind erstaunt, wenn sie eine kichernde Läufergruppe sehen an Stelle von schaumbedeckten und ausgelaugten Sportlern.)

Beim Laufen im “zweiten Stock” werden “kosmische Schläuche” an die Chakren “angeschlossen”; es folgt nur ein “Auftanken” mit “kosmischem Treibstoff”: das Muladhara mit dem “Treibstoff ewigen Lebens”, das Svadhistana mit transparenter Subtilität und Reinheit, das Manipura mit der Energie kräftig-harmonischer Bewegung, das Anahata mit weißem Licht einer allumfassenden Liebe, das Vishuddha mit dem morgendlich feinen Himmelblau und ersten goldfarbenen Sonnenstrahlen, mit Morgentau und morgendlichem Blumenaroma, das Ajna mit aktivem und mobilem “Treibstoff des Intellekts”, das Sahasrara mit allfüllendem und allumfassendem feinstem kosmischem Licht. Wir spüren die Ganzheit und Kohärenz des gesamten Chakrensystems und des Organismus; er ist unverletzlich und in der Lage, alle Hindernisse auf dem Weg zu überwinden. Vollkommenheit liegt allen voran in der Liebe. Wir spüren Liebe zu allem Lebenden. Vollkommenheit liegt auch in der Weisheit. Wir füllen uns mit der Eigenschaft, alle und alles zu verstehen, und vereinen diese Eigenschaft mit der Liebe. Vollkommenheit liegt auch in der Kraft. Wir spüren in uns vollkommene und ungebrochene Kraft, verschweißt zu einer Einheit mit der Liebe und Weisheit, die Bereitschaft zu selbstlosem großem Dienen. Wie fühlen in uns die Eigenschaften derer, die bereits Vollkommenheit erreicht haben. Wir spüren unsere Wesensgleichheit mit ihnen. Wir spüren sie in uns. Wir spüren in uns die Schlichtheit und Klarheit ihrer vollkommenen Liebe…, die tiefe, allumfassende, mächtige Weisheit, den grenzenlosen Mut und Unzerstörbarkeit der vollkommenen Kraft… Alle diese Eigenschaften lassen wir für immer in uns einfließen!

Wir empfinden uns als hinter unseren Körpern herlaufend. Mit unseren Händen reinigen wir sie von innen und von außen von allem Nichthellen. Wir spülen sie mithilfe des Schlauchs durch und füllen sie mit Licht an.

Im “zweiten Stock” spüren wir alle unsere Hauptenergiestrukturen… Wir machen jetzt eine Übung mit der “mikrokosmischen Umlaufbahn”. Wir konzentrieren uns auf die Chitrini in Anahata-Höhe. Von dort gehen wir vorwärts durch das Anahata in einen Raum feinsten Lichts. Wir ergießen uns darin, spüren unsere Wesensgleichheit mit ihm… Nun haben wir uns wieder auf menschliche Körpergröße verfestigt… Wir spüren, wie diese Kraft sich über den im “zweiten Stock” laufenden Körper ergossen hat; er ist fest und flexibel geworden. Spannen wir unsere Beinmuskeln an…, jetzt die der Taillengegend…, der Arme…, des Brustkastens…, erspüren wir gut die Anspannung aller Rückenmuskeln… Mit dem elastischen, starken Körper vollführen wir Sprünge auf dem Fußboden der “zweiten Etage”, wir machen ein Salto … Wir laufen auf dem Fußboden der “zweiten Etage” und heben dabei unsere Knien hoch…, wir laufen und berühren dabei unser Gesäß mit den Fersen …

Jetzt konzentrieren wir uns auf die Bauchmitte. Von dort strecken wir eine “Tentakel” hervor und machen sie an einer entfernten Wolke fest. Unsere gesamte Aufmerksamkeit gilt jetzt der “Tentakel”. Wir verkürzen sie, indem wir den Körper nach vorn ziehen. Keine zusätzlichen Anstrengungen vonseiten der Muskeln! Wir verkürzen nur die “Tentakel” (die Laufgeschwindigkeit wächst dabei radikal, aber die körperliche Belastung ist nicht spürbar).

Wir gehen jetzt zum Schritttempo über. Mit der “Tentakel” heften wir uns an verschiedene Gegenstände und ziehen uns zu ihnen hin. Wir lernen den Wirkmechanismus der “Tentakel” kennen. Wir spannen sie an und lassen wieder locker. Bei ihrer Verkürzung wird keine Körperenergie verbraucht; der Körper wird nicht müde.

Spüren wir nun, wie wir hinter unseren Körpern her laufen. Mit einem Lichtstab reinigen wir den Zentralmeridian von unten bis hinauf in die Kopfchakren.

Lasst uns jetzt ein wenig herumtollen. Wir spüren, wie wir unseren Körpern weit vorausgelaufen sind — und machen während des Laufes eine Vorwärtsrolle. Dabei rucken wir mit Absicht lustig mit den Beinen: Man braucht sich nicht zu genieren, kein Außenstehender kann uns ja sehen. Wir betrachten, wir unsere Freunde es tun (wir laufen unter allgemeinem Kichern).

Wir laufen im “zweiten Stock”. Wir empfinden ihn als unser Familienhaus — wohlvertraut, gemütlich… Bevor wir in den “ersten Stock” heruntergehen, machen wir im “zweiten Stock” Gummifäden an ihren Enden fest. Die Fäden werden sich lang ziehen und werden uns nicht behindern, aber mit ihrer Hilfe wird man sich immer schnell wieder hochziehen können. … Jetzt haben wir die Fäden fest gemacht. Wir sind unten im “ersten Stock”. Ein Fadenende geht bei jedem aus der Bauchmitte. Wir berühren die Fäden mit den Händen. Wir ziehen sie an — und befinden uns sofort wieder im “zweiten Stock”.

(Beim Bergsteigen:) Stellen wir uns vor, wir sind in einem schnell fließenden Wasserstrom. Er trägt uns mit enormer Geschwindigkeit vorwärts…

Wir tauchen jetzt in den Lichtraum innerhalb des Körpers ein. Wir schauen uns darin gut um und reinigen ihn. Wenden wir uns nun dem Licht im Erdinneren zu. Betrachten wie die Erde einmal als einen lebenden, liebevollen Planeten. Spüren wir die Natur jenes Lichts, das ihn ausfüllt, und wir werden keinen Zweifel mehr daran haben, dass die Erde lebt und uns, ihre Kinder, liebt. Richten wir die Emotion unserer Anerkennung ihr entgegen…

Lasst uns ins Licht der Erde eintauchen. Fühlen wir, wie wohlvertraut und zärtlich es ist. Wir versinken darin gänzlich und gießen unser Bewusstsein vom Anahata über den ganzen Raum im Erdinneren aus. Wir sind jetzt wesensgleich geworden mit unserem geliebten Planeten. Jeder spürt sich jetzt in dem mit zärtlichem Licht angefüllten Raum von Mutter Erde. Innenraum der Erde und ein winziger Lichthügel auf ihrer Oberfläche — Innenraum des Körpers. Wir verfolgen vom Erdinneren aus die Bewegungen des Lichthügels auf der Oberfläche.

Lenken wir unsere Konzentration des Bewusstseins jetzt wieder in den Körper hinein. Spüren wir dort das Licht der Erde.

Wir sehen die aufgehende Sonne. Lasst uns in ihrem Licht baden, lassen wir das zartfeine Licht des Frühlings, des frühlingshaften Frühmorgens durch unser Gesicht in unseren ganzen Körper ein und füllen wir damit den Körper aus!

Wenden wir den Blick nun nach oben durch das Sahasrara, sehen wir die Lichtwolken, die sich über uns versammelt haben — ein funkelndes goldenes Licht! Erheben wir die Hände und lassen mit ihrer Hilfe eine Welle dieses Lichts in uns herabsteigen!

Wir beobachten, wie sich in unserem Körper das Licht der Erde und das Licht der Sonne vereinigen…