Liebe, Weisheit und KraftGott erläuterte mir einmal, dass Seine Haupteigenschaften Liebe, Weisheit und Kraft sind. Deshalb sollten Menschen, die nach der Vereinigung mit Ihm streben, sich gerade nach diesen drei Grundkriterien entwickeln [11]. Viele Jahre später kamen dieselben Worte zu uns von Gott durch “Das Buch Jesu” [42]. Die Meisterung jeder der genannten Eigenschaften Gottes erfolgt sowohl in dem durch richtiges Bestreben vergeistigten “gewöhnlichen” Leben als auch mittels spezieller psychoenergetischer Techniken. All das lehrte und lehrt uns Jesus [8,18]. Eine ausführliche Konkretisierung dieser Grundsätze für moderne Menschen bietet uns ein großer Zeitgenosse, der Messias Sathya Sai Baba [8,14,18-19,39,48-57 u.a.]. Äußerst wertvolle Ratschläge darüber, wie man sich dem Vorbild ethischer Vollkommenheit nähern kann, findet man auch in Belehrungen anderer spiritueller Lehrer, die Gott erreicht haben, darunter von Juan Matus und Rajneesh u.a. [8,14,18]. … Was somit den ethischen Entwicklungsaspekt anbelangt, so sollten wir damit beginnen zu lernen, wie Gott uns in dieser Beziehung sehen will. Dann spüren wir unsere Laster auf und beseitigen diese u.a. durch Sühne. Gleichzeitig prägen wir uns positive Eigenschaften ein. Wer nun voller Zuversicht diesen Weg geht und vom Bestreben nach praktischer Gotterkenntnis und von inniger Liebe zu Gott durchdrungen ist, für den ist ein Training psychischer Selbstregulierung, beginnend mit der Meisterung der Fähigkeit, die Bewusstseinskonzentration von Chakra zu Chakra zu verlagern, die entscheidende Etappe bei der ethischen Selbstkorrektur, vor allem bezüglich der Lenkung eigener Emotionen. Sind die Chakras doch die Organe, in denen Emotionen und sonstige psychischen Zustände des Menschen erzeugt werden. So wird im Anahata-Chakra die Emotion “herzlicher” Liebe erzeugt. Wenn wir also diese Energiestruktur durch spezielle Übungen gereinigt und entwickelt haben, dann führt uns ein einfacher Bewusstseinseintritt in sie von Zuständen wie Müdigkeit, Gereiztheit oder Unruhe in einen klaren und reinen Zustand von Liebe und Frieden. Wenn wir diese Techniken praktizieren, merken wir, dass die Einstellung anderer Menschen uns gegenüber sich ebenfalls ändert. Wir erzeugen dann nämlich ein günstiges Energiefeld, in dem sich andere besser fühlen. Es wird für sie angenehm, mit uns Umgang zu haben — daher die veränderte Einstellung. Wenn wir indes viel Energie für berufliche Aktivitäten benötigen, dann können wir ein intaktes Manipura-Chakra oder auch den gesamten Komplex der drei unteren Chakras (Hara) gut gebrauchen. Geistige Tätigkeit wiederum kann bei verunreinigten und unentwickelten Kopfchakras nicht erfolgreich sein… Im Übrigen hat der Zustand der Chakras unmittelbaren Einfluss auf die Funktion der Organe, die in den entsprechenden Körpersegmenten liegen. Viele chronische Erkrankungen werden deshalb allein durch energetische Reinigung des betreffenden Chakras schnell geheilt. … Der Aspekt der Weisheit wird beim Menschen in zwei Phasen entwickelt. In der ersten wird Wissen angehäuft und der Denkapparat selbst verbessert. Die Fähigkeit, falsche Konzeptionen aufzuspüren und den Intellekt kreativ zu gebrauchen (erfolgreiche Suche nach neuer Lösungen, Findigkeit in kleinen und großen Dingen) weist auf einen entwickelten Verstand hin. Der Besuch von Lehreinrichtungen, das Lesen von Büchern, geistig entwickelnde Spiele, intellektuelle Anstrengung in Wissenschaft, Produktion, Pädagogik usw.: All das begünstigt die positive Evolution einer menschlichen Seele. Sich ohne einen entwickelten Intellekt ernsthaft mit religiöser Praxis zu beschäftigen, ist äußerst gefährlich. Solche Menschen werden leicht zu Opfern falscher und verderblicher Konzeptionen, etwa dass man um des spirituellen Fortschritts wegen möglichst viel Urin trinken muss oder dass die “Befreiung” durch vollständiges Verwerfen aller ethischen Normen und ein “spontanes” Verhalten erreicht werde… Solche Menschen sind nicht in der Lage, Liebe von Lust zu unterscheiden, Zärtlichkeit von Süßlichkeit, Feinheit von Grobheit, Gott von einem Teufel. Indem sie beispielsweise denken, die Stimme Gottes zu hören, unterwerfen sie sich der Führung von Dämonen und Teufeln und berauschen sich an ihrer “persönlichen Kraft” durch Vereinigung mit diabolischer Grobheit. Psychoenergetische Arbeit ist nicht für schwache Gemüter! Deren Aufgabe ist vorerst eine Selbstvervollkommnung durch Dienen, Festigen des Glaubens, Wissenserwerb und ethische Selbstkorrektur. Die zweite Phase bei der Entwicklung des Weisheitsaspekts ist damit verbunden, den multidimensionalen Raum bewusstseinsmäßig für sich zu erschließen und das diesen bevölkernde Bewusstsein — einschließlich des Schöpferbewusstseins — zu erkennen. Dieser Prozess führt zum allmählichen Wandel des ursprünglichen menschlichen Egozentrismus in einen Gott-Zentrismus. Und den Höhepunkt seiner Weisheit erreicht ein verkörperter Mensch durch die Fähigkeit, die Erscheinungen der materiellen Welt mit einem gottzentrischen Blick zu sehen, mit einem Blick aus Gott heraus, nicht aus dem eigenen, dem Körper anhängenden kleinen Ich, wie es bei den meisten Menschen der Fall ist. “Richte deinen Verstand auf Mich”, lehrte uns Gott durch die Bhagavad Gita [8,18]. Dies bedeutet: Versuche zunächst, geistig zu erfassen, was Gott ist und welchen Platz in der Schöpfung du in Verbindung mit Seiner Existenz einnimmst. Wenn dies gelingt, dann kann durch besondere spirituelle Praktiken die Fähigkeit kommen, sich als Bewusstsein in Ihn zu versenken und so der vollständigen und endgültigen Vereinigung mit Ihm näher kommen. Die Fähigkeit, die Ausrichtung des eigenen Verstandes und danach des Bewusstseins zu lenken, anstatt bloß reflexartig auf äußere Reize zu reagieren, kann ebenfalls nicht ohne ein spezielles psychoenergetisches Training gemeistert werden. Die Rede ist von der Arbeit mit den eigenen Indriyas. Mit dem Sanskrit-Begriff “Indriyas” werden die “Antennen” des Bewusstseins bezeichnet. Der “normale” inkarnierte Weltmensch lebt in seinem Körper, ist aber keineswegs dessen Herr, sondern eher ein Sklave. Er ist mit ihm so fest verbunden, als würde man etwa einen Autofahrer für lange Zeit an den Sitz und den Steuermechanismus fesseln. Diese “Automobile” sind bei allen verschieden: bei dem einen nagelneu und noch intakt, bei einem anderen alt und klapprig. Für gewöhnlich “sitzt” der Mensch mit dem Bewusstsein in einem seiner Chakras, oft in einem schmutzigen und defekten, und wenn er sich im Inneren des Körpers verlagert, dann nicht nach seinem Willen, sondern weil das eine oder andere körperliche Bedürfnis ihn herumkommandiert: Irgendwo hat es weh getan, woanders “zieht” es, noch anderswo ist es angenehm… Und aus diesem seinem “Automobil” schaut er hinaus bloß durch die Sinnesorgane: Sehen, Hören, Riechen usw. Dabei streckt er gleichsam durch die Sinnesorgane seine “Bewusstseinsantennen” aus. Beobachten wir das einmal an uns selbst. Ich höre jetzt Radio. Meine Indriyas sind durch die Ohren zum Radioempfänger ausgestreckt. Plötzlich aber läutet daneben das Telefon. Im Nu übertrage ich die Indriyas darauf und ziehe sie vom Radio ab. Jetzt sind sie am Telefonapparat; das Radio nehme ich nicht mehr wahr. Auf geistigem Weg senden wir unsere Indriyas auch zu Gegenständen oder Menschen, wenn wir an sie denken. Empfindliche Menschen spüren oder gar hellsehen fremde Indriyas, die auf sie oder auf andere gerichtet sind. Je nach dem Gefühlszustand desjenigen, der seine Indriyas sendet, kann ihre Wirkung wohltuend, neutral, unangenehm oder sogar krankheitserregend sein. Letzteres nennt sich im Volksmund “böser Blick”: Ein energetisch unguter starker Mensch hat mit seinen Indriyas einen anderen Menschen berührt und diesem dabei die Energie seiner schlechten Emotionen “eingeflößt”. Das Opfer fühlt sich schlecht und kann deswegen krank werden. Nun ziehen wir für uns die Schlussfolgerung: mein Gefühlszustand, besonders wenn ich bereits “persönliche Kraft” habe, ist nicht nur meine persönliche Sache. Nein: Wir können anderen Menschen durch unsere schlechten Emotionen spürbar schaden, sogar ohne es zu wollen. Und umgekehrt, wir können anderen helfen (z.B. heilen), indem wir ihnen unsere Liebe senden. … Je mehr sich ein Mensch als Bewusstsein in eine nützliche Richtung entwickelt, desto freier wird er von den Fesseln, die ihn an den Körper binden. Zunächst lernt er, sich ungehindert und wunschgemäß in seinem Körper durch die Chakras und Hauptmeridiane zu bewegen, und erlangt die Fähigkeit, den Körper von energetischem Schmutz zu reinigen, was nicht zuletzt auch sehr gesundheitsfördernd ist. Danach wird es ihm auch möglich, außerhalb der Körpergrenzen zu gelangen, die Größe des Bewusstseins aktiv auszuweiten, “persönliche Kraft” zu entwickeln, die u.a. die Möglichkeit bietet, von Äon zu Äon zu wechseln, und die multidimensionale Natur des Universums aktiv zu erforschen. Ein entwickeltes Bewusstsein, das vom Anahata-Chakra ausgehend außerhalb der Körpergrenzen getreten ist, kann mit einer Amöbe verglichen werden, die jetzt schon direkt und ungehindert, nicht durch körperliche Sinnesorgane, ihre Indriyas zu dem einen oder anderen Objekt ausstreckt und sich daran herantastet. Mit der Verfeinerung unseres Selbst als Bewusstsein erlangen wir die Fähigkeit, auf diese Weise in immer feinere Äonen einzudringen — bis zur Wohnstätte des Primordialen Bewusstseins, dem Bewusstsein des Gott Vaters. … Die “persönliche Kraft” des Menschen ist nicht die Kraft des Körpers, sondern die Kraft des Bewusstseins. Sie kann sowohl diabolisch wie göttlich werden, je nachdem, in welche Richtung der Mensch selbst in seiner Entwicklung geht. Dies wiederum wird unter anderem dadurch bestimmt, welche Gefühlszustände man sich angewöhnt hat. Die “persönliche Kraft” kann auch nicht richtig entwickelt werden, ohne dass man seinen Körper in einem gesunden und aktiven Zustand erhält. Deshalb sind körperliche Arbeit, sportliche Belastung, Abhärtung und richtige Ernährung sehr wichtig, auch in der Kindheit. Der Körper muss stark und gesund werden, wenn man spirituell wirklich erfolgreich sein will. Die für ein intensives Wachstum eines Einzelbewusstseins notwendige Energiestruktur ist der Komplex der drei unteren Chakras — das Hara (unteres Dantian). Es ist aber ein grober Fehler, die spirituelle Arbeit gerade mit seiner Entwicklung zu beginnen: Der Erwerb “persönlicher Kraft” ohne eine entwickelte Funktion der Liebe und eine tief ethische Gesinnung kann einen dazu provozieren, ethische Laster in sich zu pflegen. Dann wird psychoenergetisches Training nicht nutzbringend, sondern äußerst schädlich. Deshalb muss man bei der psychoenergetischen Arbeit immer, ganz besonders am Anfang des Weges, der Entwicklung des spirituellen Herzens den Vorrang geben. Die Fähigkeit, die Welt vom Anahata-Chakra aus zu sehen und diesen Zustand sogar in extremen Situationen zu wahren, ist der Maßstab, der die Grundlage dafür bietet, einem Schüler die Techniken zur Erhöhung der Bewusstseinskraft zu vermitteln. |